Ian McKellen wurde in Burnley, im stark industrialisierten Norden Englands, am 25. Mai 1939
als Sohn eines Ingenieurs geboren. Seine ersten Kontakte mit der Schauspielerei hatte er in der Schule und an
der Cambridge University, wo er englische Literatur studierte und in 21 Theateraufführungen auftrat.
Ohne formale dramatische Ausbildung gab er 1961 sein professionelles Debüt am Belgrade Theatre in Coventry.
Seinen ersten Auftritt in London hatte er 1964 in "A Scent of Flowers", der ihm sogleich einen Clarence Derwent
Award und eine Einladung von Laurence Olivier zur National Theatre Company des Old Vic Theatre einbrachte. Ist das
nicht phenomenal? Danach spielte er hauptsächlich in Shakespeare-Stücken mit. Somit etablierte sich McKellen als
"führender klassischen Schauspieler seiner Generation". Seine Arbeit mit der Royal Shakespeare Company in
Stratford-upon-Avon und in London (1974-1978) beinhaltete Werke von Brecht, Tschechow, Ibsen, Marlowe, Shaw,
Stoppard und Wedekind. Zu seinen Rollen gehörten Romeo, Macbeth, Leontes, Toby Belch,...
Am Broadway hat Ian McKellen jeden denkbaren Preis gewonnen, darunter einen Tony als bester Darsteller für seinen
Salieri in Peter Shaffers "Amadeus" (1980/81). Weiters hatte McKellen viele Auftritte am Royal National Theatre
und sogar noch zwei Soloshows, mit denen er in Europa und in den USA tourte.
Bis zum Ende der 80er wusste kaum jemand, Ian McKellen homosexuell war. Doch als Margaret Thatcher im Jahre
1988 versuchte die Rechte der Homosexuellen einzuschränken, outete sich McKellen und ist seitdem aktiv im Kampf
für die Gleichberechtigung seiner Interessensgruppe.
Ian McKellen wurde 1991 für seine Beiträge der darstellenden Künste zum Ritter geschlagen. Er erhielt für seine
Darstellungen auf der Bühne und im Film mehr als 40 internationale Preise. Erst 1999 wurde er für einen Oscar, einen
Golden Globe, einen Screen Actors Guild Award und einen Golden Satellite vorgeschlagen - für sein Porträt des
Hollywood-Regisseurs James Whale in "Gods and Monsters". Zuletzt sah man ihn als Bösewicht Magneto
(dieser Rollenname ist so stumpfsinnig) in dem Fantasy-Blockbuster "X-Men", seiner zweiten Arbeit für Regisseur
Bryan Singer, für den er bereits in "Der Musterschüler" die Hauptrolle gespielt hatte. In "X-Men" sah ich McKellen
das erste Mal und jetzt wurde der Ritter auch noch zum Zauberer. Als Gandalf, der Graue, spielt er neben Elijah Wood
die Hauptrolle in "Der Herr der Ringe". Dafür wird er zwar keinen Preis einheimsen, aber er wird wahrscheinlich auch
dem jüngeren Publikum ein Begriff werden.
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