Reporter:

Heute bei den Evil Interviews zu Gast: Andreas und Jürgen. Die beiden zählen zu den bösesten Menschen in ihrem Heimatort, da sie diese Homepage geschrieben und dann - und jetzt haltet euch fest - diese auch noch ins Internet gestellt haben. So Jungs erzählt mal. Wie seid ihr überhaupt auf die Idee gekommen so etwas grausames zu machen?

Andreas:

Ich kann mich noch erinnern als wäre es gestern gewesen. Es war im zweitausendeinser Jahr, als ich zu Jürgen ging. Was heißt hier ging?! Ich robbte fünfzig Meter über die Straße, damit mich keiner sehen konnte, auf meiner geheimen Mission. Die Bürgerwehr war wachsam, denn sie wussten was wir im Schilde führten.

Jürgen:

Aber er hat es letztlich geschafft. Ich habe ihn mit meinem Feldstecher eine halbe Stunde lang zugesehen, wie er auf der Straße zickzack robbte. Und dann! Dann kam das Auto.

Andreas:

Es war ein dreier Golf GTI. Mit der Farbe Morgenröte metallic. Mit einem Hauch Sonnenuntergang auf den Zierleisten. Zuerst dachte ich, ich könnte regungslos liegenbleiben und unten durchkommen.

Jürgen:

Doch er war tiefergelegt.

Andreas:

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, mein Körper war steif und ich konnte mich kaum bewegen.

Jürgen:

Ich wusste nicht was ich tun sollte. Darum holte ich mir zunächst ein Bier und drehte die Musik etwas lauter.

Andreas:

Inzwischen, fasste ich den Entschluss aufzustehen und über die Straße zu gehen. Daraufhin schlenderte ich, als wäre nichts geschehen....

Jürgen:

So konnte nämlich auch die Bürgerwehr keinen Verdacht schöpfen.

Andreas:

Genau. ...und ging ...

Jürgen:

...ganz unauffällig ...

Andreas:

Jo. ...zur Haustür und betätigte die Türglocke.

Jürgen:

Prompt läutete es. Aber fast wäre die Mission gescheitert, da ich dies nicht hörte.

Andreas:

Die Nachbarn wurden schon auf mich aufmerksam. Und wie immer hörte ich das Death-Metal-Gegröle durch die Fenster mit 120 dezibel, darum hoffte ich, dass seine Mutter die Türklingel hören würde, denn ich konnte dem Schalldruck beinahe nicht mehr standhalten.

Jürgen:

Aber ich öffnete aus Gründen die wir hier nicht erwähnen selbst.

Andreas:

Ich wollte Jürgen sofort die wichtige Botschaft mitteilen.

Jürgen:

Aber er hatte sie vergessen.

Andreas:

Doch dann fiel mir ein, dass ich die top-secret Information mit wasserfestem Stift geschrieben auf einem Zettel in meinem linken Schuh knapp unterhalb der Socke versteckt hatte, wo es zu keinen Beschädigungen durch Transpiration kommen konnte.

Jürgen:

Ich bat ihn mir die Botschaft nicht zu übergeben, sondern nur vorzulesen, denn ich bin auch nur ein Mensch.

Andreas:

Ich las vor: "Du Jürgen, wir machen eine Homepage!"

Jürgen:

So war das im zweitausendeinser Jahr.

Reporter:

Danke. Bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Evil Interviews.