Bundespolizei-Trojaner

Allgemeines

Diesen Trojander hat man auf dem Computer, wenn nach dem Starten von Windows eine Meldung mit der Überschrift "POLIZEI Cyber Crime Investigation Department" erscheint und man den Computer nicht mehr benützen kann. Die Meldung teilt sinngemäß mit, dass der Computer von der Polizei gesperrt wurde, weil man gegen Gesetze verstoßen habe, die mehrere Jahre Haft einbringen. Man könne sich aber durch das Überweisen von einigen 100 EUR die Haftstrafe ersparen.

Natürlich ist hier kein Geld zu überweisen!

Ein Screenshot der Meldung des Bundespolizei-Trojaners
Abbildung 1: Ein Screenshot der Meldung des Bundespolizei-Trojaners

Windows XP

Bei mir hat folgende Vorgangsweise bei einem Fall auf Windows XP geholfen:

Außerdem ist es hilfreich zu wissen, wann der Trojaner auf dem Rechner aufgetreten ist. So kann man nach Dateien suchen, die sich zu diesem Zeitpunkt geändert haben, und sie gegebenenfalls löschen.

Windows 7

Ein weiterer Fall eines Bundespolizei-Trojaners diesmal auf Windows 7. Als ich den Computer startete konnte ich allerdings noch damit arbeiten und stellte fest, dass im Autostart wieder ctfmon eingetragen war. Diese verlinkte auf C:\Program Data\lsass.exe mit dem Parameter C:\Users\<Benutzerkonto>\AppData\Local\Temp\<Dateiname mit zufälligen Zeichen>. Ich konnte sogar noch in diesen Temp Ordner wechseln und Dateien löschen. Allerdings nicht die verlinkte Datei, weil ein Prozess sie verwendete. Der Trojaner erlaubte es mir danach nicht den Taskmanager zu öffnen.

Folgende Vorgangsweise löschte den Trojaner:

Zusätzliche Informationen

ctfmon.exe ist immer wieder als Trojaner durch das Internet gegeistert. In den neuen Office-Versionen wird diese Datei nicht mehr eingesetzt und so sind auch die Aufrufe zur Warnung vor ctfmon.exe in letzter Zeit stark zurückgegangen. Auf dieser Seite gibt es eine sehr gute Zusammenfassung über ctfmon.exe:

Eine weitere Beschreibung, wie man den Bundestrojaner erkennen kann, findet man hier. Demnach müsste man überprüfen, ob unter C:\windows\system32 die Datei mfc42ul.dll liegt und beim Systemstart die Datei winsys32.sys geladen wird. Außerdem sollte man mittels Firewall die Kommunikation des Windows-File-Explorers ins Internet blockieren. Da ich zum Zeitpunkt des Auftretens des Trojaners diese Informationen noch nicht hatte, habe ich mit diesen Maßnahmen keinerlei Erfahrungen.

Der Trojaner Spyhunter

In einem weiteren Fall wurde vom Benutzer das Programm Spyhunter installiert, um den Trojaner zu löschen. Dies sollte man auf keinen Fall tun!!!

Spyhunter ist ebenfalls ein Trojaner und kann noch größeren Schaden anrichten. Ich konnte Spyhunter über die Systemsteuerung deinstallieren. Ich habe danach manuell nach Dateien von Spyhunter gesucht und diese direkt gelöscht.

System Progressive Protection Trojaner

Hier hatte ich einen Fall auf Windows 7, bei sich dem nach dem Systemstart sofort ein Fake-Virenscanner meldet. Bei jedem Programm das man öffnen will, wird von diesem Programm ein Fenster geöffnet, das sagt, dass das Programm infiziert ist. Die Performance des PCs wird ebenfalls stark beeinträchtigt.

Ein Screenshot der Meldung
Abbildung 2: Ein Screenshot eines Fensters des System Progressive Protection Trojaners
(Abfotografiert vom Topic System Progressive Protection entfernen im Forum http://www.trojaner-board.de/)

Für diesen Trojaner habe ich hier eine sehr gute Anleitung zur Fehlerbehebung gefunden. Konkret habe ich folgende Schritte durchgeführt: