Einleitung

Es kommt ganz, ganz selten vor, dass man viele Mitglieder der Familie unter einen Hut bringen und sich mit ihnen rauf auf den Berg schwingen kann. Das ist leider so!

Aber am 6. August 2012 war es wieder mal so weit, dass Mama, Papa, Onkel Franz, Schwesterherz, und sogar meine Freundin Verena mal Zeit für eine Wanderung hatten. Wenn es eine Wanderung gibt, die man in dieser Gruppe unternimmt, dann gibt es meistens nur ein Ausflugsziel: Das Wechselgebiet. Um genauer zu sein die Steyersberger Schwaig.

Also ging es für meine Freundin und mich um 8 Uhr früh von zu Hause weg, rauf auf 1374 Höhenmeter, wo wir dann auf den Rest der Truppe warten mussten. Wir kehrten daher in der Hütte der Familie Leopold ein und frühstückten. Mir kam der Suppentopf gerade recht. Beim Warten auf die Verwandtschaft und das Essen entstand folgendes Foto von Verena.

Abbildung 1: Verena in freudiger Erwartung des Suppentopfes, den ich aber ganze alleine weglöffelte.
Abbildung 1: Verena in freudiger Erwartung des Suppentopfes, den ich aber ganze alleine weglöffelte.

Aber irgendwann geht's dann mal los

Nachdem wir vollständig waren, brachen wir voller Elan um 9:33 Uhr auf, um über den Sandweg zur Feistritzer Schwaig zu gelangen.

Zu meiner großen Freude musste ich feststellen, dass sich Verena - bis heute eine erklärte Antiwanderin - zu einer Gipfelstürmerin entwickelt hatte. (Vielleicht wollte sie aber auch nur, dass es so schnell wie möglich vorbei ist.) Jedenfalls setzten wir uns an die Spitze unserer Seilschaft. Nur meine Mutter und meine Schwester konnten das hohe Tempo, das wir einschlugen, mithalten. Aber auch das nicht lange! Bald brach ihre Kondition ein und meine Mama musste viel Flüssigkeit zu sich nehmen, um sich wieder zu erfangen.

Auf dem Sandweg ging es gemütlich mal bergauf, mal ein bisschen bergab über 3,5 Kilometer hinauf auf ca. 1430 Höhenmeter. Hin und wieder gibt es ein paar kleine Bäche wie diesen hier.

Abbildung 2: Ein Bacherl auf dem Weg
Abbildung 2: Ein Bacherl auf dem Weg

Das Wetter war super. Es waren 36 Grad prognostiziert, allerdings war es auf dieser Höhe deutlich kühler und der Wind milderte die Hitze auch entsprechend. Obwohl wir so spät aufbrachen, gab es immer wieder schattige Abschnitte, da die Strecke bis auf die letzten 500 Meter im Wald verlief.

Hin und wieder konnte man einen Blick auf den Schneeberg, die Rax oder den Sonnwendstein (diesmal von der Südost-Seite) erhaschen. Das folgende Bild entstand auf der Kuppe außerhalb des Waldes bevor man zur Feistritzer Schwaig gelangt.

Abbildung 3: Ein Blick auf den Sonnwendstein. Dahinter sieht man die Rax.
Abbildung 3: Ein Blick auf den Sonnwendstein. Dahinter sieht man die Rax.

Erst kurz vor der Feistritzer Schwaig erblickt man den Hochwechsel in all seiner Pracht. Und das Wanderinformatiker-Herz schlägt höher und fragt sich, wann man da wieder mal rauf kommt.

Abbildung 4: Der Hochwechsel von der Feistritzer Schwaig
Abbildung 4: Der Hochwechsel von der Feistritzer Schwaig
(In der Mitte des Bildes sieht man das Wetterkoglerhaus und rechts davon die Spitze des Kirchturms.)

Aber irgendwann geht's dann auch wieder zurück

Auf der Feistritzer Schwaig wurden wir von Pferden, kleinen Widdern und einer Hündin begrüßt. Erst später sollten wir erfahren, dass sie Rena hieß. Zunächst kläffte sie ein bisschen, konnte sich dann aber kaum mehr von uns losreißen, höchstens um andere Neuankömmlinge zu begrüßen. Meistens lag sie aber bei uns im Schatten.

Abbildung 5: Hündin im Schatten (Ein Stillleben)
Abbildung 5: Hündin im Schatten (Ein Stillleben)
Keine Angst! Sie lebte noch als wir gingen.

Im Gegensatz dazu konnten sich Papa und Onkel Franz gar nicht von ihrem Sonnenplatz losreißen.

Abbildung 6: Ein Tag in der Sonne
Abbildung 6: Ein Tag in der Sonne. In den Hauptrollen Papa und Onkel Franz.

Wir lernten aber auch den "Womanizer" Benedikt kennen. Er war eines der vier Kinder der neuen Pächter und mit ca. 2 Jahren lief er schon alle Ecken des Hofs ab. (Übrigens wegen dem folgenden Kleidungsstück wurde er von uns Womanizer genannt!)

Abbildung 7: Das trägt ein Womanizer heutzutage.
Abbildung 7: Das trägt ein Womanizer heutzutage.

Aber auch die anderen Kinder Katharina und Magdalena machten sich lautstark bemerkbar. Den ältesten lernten wir aber nur dadurch kennen, dass er uns mit seinem Vater auf einem Pickup beim Wandern immer entgegen kam. (Beim Raufgehen fuhren sie runter, beim Runtergehen fuhren sie rauf!)

Aber irgendwann brachen wir dann doch auf und gingen die 3,5 Kilometer wieder zurück. So musste sich meine kleine Schwester von diesem schnuckeligen Häschen losreißen.

Abbildung 8: Der gemeine Berghase
Abbildung 8: Der gemeine Berghase ist auf ca. 1400 Metern Seehöhe beheimatet und lebt dort in Käfigen.
Aufgrund der dünnen Luft wird er bei weitem nicht so groß wie der Feldhase.

Mein Bitten und Betteln doch zumindest mit Teilen der Gruppe die Schwaigen-Runde zu gehen, wurde abgewiesen. Aber meine Gipfelstürmer-Freundin sagte zu, dies heuer noch nachzuholen. Ob das was wird? (Und dann werde ich auch erklären, was ich unter der Schwaigen-Runde verstehe!)

Auf dem Rückweg fällt auch immer wieder dieses Ding auf, das schon zu Winnetous Zeiten als Marterpfahl gedient hat. Wahrscheinlich wird das nicht umgeschnitten, weil es schon unter Denkmalsschutz steht.

Abbildung 9: Das Denkmal auf der Feistritzer Schwaig
Abbildung 9: Das Denkmal auf der Feistritzer Schwaig
Wurde wahrscheinlich 1877 von Peter Rosegger angepflanzt. (Ist aber nur eine Vermutung.)

Auf der Steyersberger Schwaig ließen wir die vormittägliche Wanderung bei einem zünftigen Hüttenmittagessen ausklingen.

Abbildung 10: Vor dem Mittagessen und der Steyersberger Schwaig
Abbildung 10: Vor dem Mittagessen und der Steyersberger Schwaig
Verena und Schwesterherz

Fazit und Zeitnehmung

Der Weg ist einfach und kurz. In Summe geht man ja nur 7 Kilometer. Es ist aber immer schön im Wald zu wandern, und hin und wieder Ausblicke auf die Bergwelt genießen zu können.

Auch die Schwaigen sind immer einen Besuch wert.

Noch eine kurze Aufstellung der Zeitnehmung: