Am Samstag, den 9. August 2014, der auch zugleich der erste Monatstag meiner Tochter Amelie ist, war es mal wieder soweit. Ich
brach mit Kind und Kegel (sprich: Tochter und Frau) auf, um auf das
Preiner Gscheid zu fahren. Dort hatte ich geplant, zunächst
über den Gretchensteig zum Karl Ludwig Haus zu gehen.
Danach wollte ich über den Predigtstuhl und den Waxriegelsteig hinunter
zum Waxriegelhaus.
Zum Schluss wollte ich zurück auf das Preiner Gscheid, wo mich dann meine Frau wieder abholen sollte.
Aber an diesem Tag lief irgendwie nichts ganz so, wie geplant. Ich kam zwar immer dort hin, wo ich hin wollte, aber immer
irgendwie anders, als ich mir das vorgestellt hatte.
Um 8 Uhr brach ich vom Preiner Gscheid auf und ging zunächst den Sandweg entlang hinauf. Ich wollte nicht gleich
die erste Abkürzung über die Wiese nehmen, damit sich mein Wanderinformatiker-Herz schön langsam an die
Steigung gewöhnen konnte.
Bei der ersten Kehre sah ich den gelben Pfeil zum Gasthof Moassa.
Ich wusste, dass man zum Gretchensteig zunächst Richtung
Moassa gehen muss, aber mir erschien diese Abzweigung noch etwas zu früh zu sein. Also ging ich frohen Mutes daran vorbei und
nahm von nun an, die geraden Wege über die Wiesen hinauf.
Nachdem auf diesen Abkürzungen partout keine Abzweigung Richtung Moassa kam, musste ich mich damit anfreunden, dass ich wohl den
Standardweg zumindest Mal bis zum Schlangenweg einschlagen würde. Ich habe generell nichts gegen diesen Weg, aber wenn man
an einem Samstag um 8 Uhr hier geht, sucht man die Abgeschiedenheit am Berg vergebens.
Alles in allem muss ich aber sagen, dass sich die Anzahl der mir unbekannten Mitwanderer in Grenzen hielt und so konnte ich mir
auch schon sagen, dass ich den Gretchensteig das nächste Mal eben gehen würde. Man muss sich ja auch die eine oder andere Attraktion
aufheben, damit man was hat, um wieder auf die Rax zu gehen.
Nach ca. einer halben Stunde kam ich bei einem größeren Felsen vorbei, wo ich einmal Halt machte, um den Rundum-Blick über die Raxmäuern
und den Predigtstuhl bis hin zum Waxriegel etwas zu genießen.
Danach ging es gerade weiter zum Schlangenweg.
Abbildung 1: Panorama unterhalb des Schlangenwegs
Wie der Name des Wegs schon andeutet geht er in Serpentinen unterhalb des Predigtstuhls hinauf. Um ca. 8:50 Uhr kam ich bei der Abzweigung zum Karl Kantner Steig vorbei. Allerdings wollte ich jetzt auf diesen auch nicht mehr abbiegen, weil
Also ging ich wacker weiter den Schlangenweg hinauf und nahm zum Schluss die kürzere aber etwas steilere Variante, bei der man direkt vor dem Karl Ludwig Haus rauskam.
Abbildung 2: Aussicht vom oberen Teil des Schlangenwegs
Bevor ich im Karl Ludwig Haus einkehrte genoss ich aber noch kurz die Aussicht auf den Predigtstuhl, der ja auch das Titelbanner meiner Homepage ziert, und den ich nicht mehr gesehen habe, seit dem ich die Homepage habe. Außerdem konnte ich auch schon einen ersten Blick auf den Schneeberg und die Preinerwand werfen.
Abbildung 3: Der Predigtstuhl in voller Pracht
Dahinter sieht man schon den Schneeberg.
Abbildung 4: Die Preinerwand hinter dem Waxriegel
Dahinter sieht man wieder den Schneeberg und sogar das Elisabeth-Kircherl.
Das Karl Ludwig Haus wurde seit meinem letzten Besuch ordentlich renoviert. Es sieht nun viel heller und moderner darin aus. Das einzige, das ich bemängeln muss, ist, dass mir das Stöckelschuh-Verbotsschild abgeht.
Abbildung 5: Eine Hommage an das Stöckelschuh-Verbotsschild,
die im Rahmen von Projekt XXIII entstanden ist.
Bei meinem letzten Besuch hier genoss ich ein Erdinger Weißbier und eine Gulaschsuppe. (Oder waren es von beidem zwei?) Nachdem seit 3 Jahren ein anderer Besitzer hier ist, hat sich auch die Karte geändert und ich genoss einen Suppentopf XXL und 2 Neumarkter Lammsbräu Weißbiere. (Es wurde auch ein Velkopopvicky Kozel ausgeschenkt, das mich an eine lang vergangene, laaange Nacht in Wien erinnerte. Aber man kann nicht alles an einem Tag schaffen und es muss auch Gründe geben, warum man wieder mal auf die Rax gehen sollte.)
Abbildung 6: Suppentopf XXL und Neumarkter Lammsbräu
Gestärkt von Suppe und Bier ging es um 10:35 weiter zunächst kurz runter zur Abzweigung zum Schlangenweg (flachere aber etwas längere Schlussvariante) und dann hinauf zum Predigtstuhl, wo mir schon ein paar Bergläufer abwärts entgegen liefen. Von diesem Punkt aus konnte man noch einmal das Karl Ludwig Haus aber auch die Heukuppe, den Gipfel der Rax mit 2007 Höhenmetern, sehen. (Die Heukuppe wäre wieder so ein Grund, warum ich wieder mal auf die Rax gehen sollte!)
Abbildung 7: Ein Blick zurück aufs Karl Ludwig Haus und das Kircherl
Festgehalten auf dem Weg hinauf zum Predigtstuhl
Eigentlich hatte ich geplant, dass ich über den Waxriegelsteig dann runter zum Waxriegelhaus gehe, aber es kam anders. Ich hätte da wohl auf dem Trinksteinboden eine Abzweigung nach rechts nehmen müssen, aber ich bin weiter den Stangen gefolgt und kam somit bei einer anderen Sehenswürdigkeit auf der Rax vorbei: Dem steinernen Schiff.
Abbildung 8: Das steinerne Schiff
Die letzte Hoffnung, dass ich den Weg noch so wie damals mit Onkel Franz gehen könnte, begrub ich nach dem
Trinksteinsattel und der Nemecek Hütte, als es runter zur Seehütte
ging. Auf diesem Weg traf man immer mehr
Wanderer, so dass man schön langsam aus dem Grüßen nicht mehr raus kam.
Der Menschenauflauf bei den Heurigenbänken auf der Seehütte, den ich um 11:45 Uhr antraf,
erinnerte mich dann an einem sehr gut besuchten
Mostheurigen. Ich ging einfach weiter und zweigte direkt auf den Göbel-Kühn-Steig ab, weil ich zum
einen meine Ruhe haben wollte, und zum anderen, weil die erste wirklich dunkle Wolke bedrohlich über mir hing.
Auch auf dem Göbel-Kühn-Steig traf man noch einige Wanderer an, aber es war schon wieder wesentlich ruhiger. Während man rechts hinauf auf den Waxriegel blicken konnte, bot sich auf der linken Seite immer wieder ein schöner Ausblick auf die Preiner Wand.
Abbildung 9: Die Preiner Wand vom Göbel-Kühn-Steig aus gesehen
Am Ende des Göbel-Kühn-Steigs kommt man beim Abstieg in den Wald hinein. Dort sah ich einen Pfeil hinunter nach Prein über die Griesleiten. Da dachte ich, dass dies der Weg wäre, über den ich dann bei der Spitzkehre der Straße oberhalb von Prein rauskommen würde. Ich ging noch die letzen paar Minuten des Steigs bis zum Waxriegelhaus, damit ich es mal wieder aus nächster Nähe sehen konnte. Dann kehrte ich um, und nahm den Weg hinab ins Tal. (Somit wollte ich auch meiner Frau den Gefallen machen, nicht wieder aufs Preiner Gscheid rauffahren zu müssen.)
Abbildung 10: Das Waxriegelhaus
Dahinter die Raxmäuern und ein paar Kehren des Schlangenwegs
Auf dem Weg über die Griesleiten nach Prein, war ich endlich ganz allein. Es ging dabei meist steil einen Waldweg hinab. Nach zirka 15 Minuten querte man dann regelmäßig Sand- bzw. Güterwege bei denen man Aussichten auf die Preiner Wand erhaschen konnte. Der eigentliche Weg gestaltete sich dann meist als ein steiler Abschneider für den Sandweg.
Abbildung 11: Die Preiner Wand vom Weg durch die Griesleiten
Dabei spornte mich auch die Wettersituation an, weil ich im Wald immer wieder Donnergrollen vernahm, aber
nicht genau sehen konnte, wo ein Gewitter sein könnte.
Nach einer Stunde und 10 Minuten hatte ich es dann aus dem Wald heraus geschafft und ich befand mich bald
auf dem Parkplatz Griesleiten wieder, auf dem sich die meisten Wanderer wohl sammeln, um den Haidsteig, den Preiner Wand Steig oder
den Holzknechtsteig zu gehen. Ich habe mich noch nicht auf einen solchen Steig gewagt, weil ich Wanderinformatiker und nicht
Kletterinformatiker bin. Aber zumindest weiß ich jetzt, wie man am besten dort hinkommt. (Knapp oberhalb von Prein rechts auf
den Griesleiten Parkplatz und dann den gelben Pfeilen folgen :-)
Danach ging es noch in etwa 15 Minuten auf der schmalen Asphaltstraße runter nach Prein, wo ich mich beim ersten
Café hineinsetzte. Dort erklärte mir der Wirt, dass es schon ordentlich geschüttet habe und dass auch bald wieder
ein Unwetter kommen würde. Sicherheitshalber spannte er den Sonnenschirm ab, unter dem ich mich gesetzt hatte, um vor
dem kommenden Regen sicher zu sein. Er meinte, wenn ein Sturm käme, dann wäre der Schirm weg.
Ich war dann weg, bevor es ordentlich zu regnen begann.
Ort | Zeit | Dauer Abschnitt |
km Abschnitt |
km/h Abschnitt |
Dauer Gesamt |
km Gesamt |
km/h Gesamt |
Preiner Gscheid 1071 m |
08:00 | - | - | - | - | - | - |
Felsen (knapp unterhalb Waxriegelhaus) 1334 m |
08:30 | 30 m | 1,76 | 3,53 | 30 m | 1,76 | 3,53 |
Schlangenweg: Abzweigung Karl Kantner Steig 1471 m |
08:50 | 20 m | 0,78 | 2,35 | 50 m | 2,55 | 3,06 |
Karl Ludwig Haus Ankunft 1804 m |
09:33 | 43 m | 1,68 | 2,35 | 1 h 33 m | 4,23 | 2,73 |
Karl Ludwig Haus Aufbruch 1804 m |
10:35 | - | - | - | 1 h 33 m | 4,23 | 2,73 |
Seehütte 1640 m |
11:45 | 1 h 10 m | 4,21 | 3,61 | 2 h 43 m | 8,44 | 3,11 |
Waxriegelhaus 1351 m |
12:35 | 50 m | 2,85 | 3,42 | 3 h 33 m | 11,30 | 3,18 |
Parkplatz Griesleiten 882 m |
13:40 | 1 h 05 m | 3,66 | 3,38 | 4 h 38 m | 14,96 | 3,23 |
Prein an der Rax 700 m |
14:05 | 25 m | 1,89 | 4,55 | 5 h 03 m | 16,86 | 3,34 |
Ort | Zeit | Dauer Abschnitt |
km Abschnitt |
km/h Abschnitt |
Dauer Gesamt |
km Gesamt |
km/h Gesamt |
Preiner Gscheid 1071 m |
08:00 | - | - | - | - | - | - |
Felsen (knapp unterhalb Waxriegelhaus) 1334 m |
08:30 | 30 m | 1,86 | 3,71 | 30 m | 1,86 | 3,71 |
Schlangenweg: Abzweigung Karl Kantner Steig 1471 m |
08:50 | 20 m | 0,83 | 2,50 | 50 m | 2,69 | 3,23 |
Karl Ludwig Haus Ankunft 1804 m |
09:33 | 43 m | 1,82 | 2,54 | 1 h 33 m | 4,51 | 2,91 |
Karl Ludwig Haus Aufbruch 1804 m |
10:35 | - | - | - | 1 h 33 m | 4,51 | 2,91 |
Seehütte 1640 m |
11:45 | 1 h 10 m | 4,50 | 3,86 | 2 h 43 m | 9,01 | 3,32 |
Waxriegelhaus 1351 m |
12:35 | 50 m | 3,06 | 3,67 | 3 h 33 m | 12,07 | 3,40 |
Parkplatz Griesleiten 882 m |
13:40 | 1 h 05 m | 3,87 | 3,57 | 4 h 38 m | 15,95 | 3,44 |
Prein an der Rax 700 m |
14:05 | 25 m | 2,00 | 4,80 | 5 h 03 m | 17,94 | 3,55 |
Ich habe nur einmal eine Vorgabezeit notiert: Vom Waxriegelhaus bis nach Prein über die Griesleiten waren 1,5 Stunden angegeben.
An diese Zeit habe ich mich ziemlich genau gehalten.
Das Wetter war zunächst sommerlich warm. Keine Wolke war am Himmel. Die erste Regenwolke nahm ich erst bewusst wahr, als ich
bei der Seehütte war. (Ab dann wurde auch meine Durchschnittsgeschwindigkeit immer höher. Oder vielleicht doch, weil es seit dem
hauptsächlich bergab ging?) Ab 13 Uhr hörte ich den ersten Donner. Es blieb aber trocken bis ich im Café in Prein ankam.
Wanderungen auf der Rax sind immer einmalig. Auch bedingt durch die Anstrengung schmeckt mir die Hüttenjause immer besonders gut,
die Aussicht ist atemberaubend, weshalb ich eigentlich dauernd nur Fotos knipsen könnte. Dabei muss ich immer wieder aufpassen, dass ich
auch auf den Weg achte. Die letzten Meter vom Parkplatz Griesleiten hinab nach Prein sind nur auf Asphaltstraße zu gehen, und daher etwas
langweilig, aber ansonsten gibt es an dieser Runde nichts auszusetzen.