Wolfgang und ich hatten für den Samstag, den 20. Juni 2015, vereinbart, dass wir den
Preiner-Wand-Steig gehen würden. Leider war das Wetter pünktlich zum Wochenende wieder unbeständig, und das vor allem im Bergland.
Dort wurde Schnee bis zu eine Seehöhe von 1700 Metern prognostiziert und das hätte uns am
Gipfel der Preiner-Wand getroffen.
Somit schlug ich eine meiner Standard-Wanderungen vor, die Wolfgang so auch noch nicht kannte.
Wir trafen uns am Bahnhof in Gloggnitz und fuhren zunächst mit dem Zug nach Payerbach.
Interessant dabei war, dass wir viele IT Themen besprachen, obwohl Wolfgang kein Informatiker ist.
So diskutierten wir wie Whats'App und Facebook das Vereinsleben beeinflussen und dass man kaum mehr was mitkriegt,
wenn man nicht in der entsprechenden Whats'App-Gruppe drinnen ist. Außerdem haben wir über den Browser Krieg zwischen
Netscape und Microsoft gesprochen und wie Microsoft diesen gewonnen hat. Bis halt dann der Firefox eine neue Runde eingeleitet hat.
Aber das wird jetzt wohl zu detailliert. Also raus aus dem Zug und rauf auf die Bodenwiese.
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich diese Wanderung auch schon mit Johann gegangen bin. (Das kann man
hier
nachlesen.) Einige Dinge, die ich für diese Wanderung in Erinnerung habe, zeigen, was sich im Vergleich zu
meinem letzten Ausflug auf die Bodenwiese geändert hat.
So zum Beispiel waren die Langhaarrinder im ersten noch asphaltierten Abschnitt der Wanderung nicht mehr auf
den Weiden. Bei der letzten Wanderung hatte ich noch ein Foto von einem kleinen Langhaarkalb gemacht.
Außerdem war der erste Waldweg-Abschnitt verbreitert worden. Links und rechts neben dem Weg wurden einige
Bäume gefällt und dieser erste Weg, der die Straße abkürzte, hatte gar nicht mehr so einen richtigen Waldweg-Charakter.
Ansonsten zeigte sich der Weg wie ich ihn in Erinnerung hatte. Vor dem Bauernhof musste ich natürlich das
übliche Foto von der Jubiläumswarte machen. Nach dem Bauernhof hätte es eine Aussicht auf die
Rax gegeben,
die war aber leider wolkenverhangen und somit entfällt dieses Motiv von dieser Perspektive für heute.
Abbildung 1: Das obligatorische Foto hinauf zur Jubiläumswarte kurz vor Erreichen des Bauernhofs.
Danach regnete es immer wieder etwas her. Aber wir waren ja im Wald und da kam der Regen nicht so durch.
Wolfgang sprach bald an, dass ihm dieser Waldweg sehr gut gefällt. Beim Weg hinauf meldete sich auch Ralf bei ihm,
der eigentlich mitgehen wollte, aber dann doch Dienst hatte.
Bei der Jubiläumswarte angekommen machten wir etwas Rast. Glücklicherweise regnete es hier nicht und wir konnten uns
ein paar Minuten Zeit lassen. Die Bank an dieser Stelle ist nämlich nicht mehr durch Bäume geschützt.
Die Aussicht war wie immer beeindruckend. Auch wenn das Wetter diesmal nicht so mitspielte, konnte ich ein schönes Foto von
der Rax machen. Und auch von Wolfgang und mir gibts ein Erinnerungsfoto.
Abbildung 2: Der obligatorische Blick auf die (diesmal leider wolkenverhangene) Rax von der Jubiläumswarte aus.
Auf dem Preiner-Wand-Steig hätte es uns heute ordentlich abgeregnet!
Abbildung 3: Wolfgang bei der Rast auf der Jubiläumswarte.
Eine Rarität, denn Wolfgang lässt sich nicht gerne fotografieren. Somit ist es auch das einzige Foto von ihm heute.
Abbildung 4: Bedingung für das Foto von Wolfgang war, dass auch ich mich ablichten lassen musste.
Da haben wir es also: Verschwitzter Wanderinformatiker auf der Jubiläumswarte mit Aussicht Richtung Kreuzberg, Otter und
Wechsel.
Danach ging es weiter in Richtung Bodenwiese beziehungsweise Waldburgangerhütte. Im vorigen Abschnitt hatte ich Wolfgang
noch erzählt, dass man hier im Winter öfters Gämsen sehen kann, weil die vom Schneeberg runter kommen. Und Wolfgang
schien mir zu glauben, weil er dann behauptete selbst gerade eine gesehen zu haben.
Das schöne an dem Weg ist aber definitiv, dass selbst an Wochenenden nicht allzu viel los ist. Kaum hatte ich diesen
Gedanken ausgesprochen, kamen uns schon 3 Wanderer von oben entgegen. Aber generell ist es so, dass man auf den
Hauptwanderwegen der Rax die Einsamkeit vergeblich sucht.
Nach dem letzten steilen Anstieg im Wald eröffnet sich gleich der Blick auf die Waldburgangerhütte.
Abbildung 5: Das obligatorische Ziel-Ankunfts-Foto von der Waldburgangerhütte.
Aber was war das? Das Gösser Schild war weg und auch die Farbe der Hütte war jetzt anders!
Und da konnte ich meinen Augen nicht trauen. Die sah ja jetzt auf einmal viel, viel heller aus. Tatsächlich wurde die ganze Hütte neu verkleidet.
Abbildung 6: Ein Vergleich: Die Waldburgangerhütte 2011 und 2015
Außerdem war der Hinweis auf das Gösser Bier, das es hier aber sowieso nicht gab, fort. Folgender Vergleich macht dies deutlich. (Wir erfuhren danach von der Wirtin, dass der Teil des Schildes entfernt werden musste, weil er schon so beschädigt war.)
Abbildung 7: Ein weiterer Vergleich: Das Waldburgangerhütten-Schild 2011 und 2015
(Für Detailverliebte)
Da sich nun das Wetter wieder gebessert hatte, setzten wir uns draußen hin und blickten in die Sonne.
Bei meinem letzten Besuch gab es noch ein Piestinger Bier. Da aber in der Zwischenzeit diese Biermarke vom
Villacher Bier aufgekauft wurde, gab es jetzt Zwettler Bier, weil die Wirten regionale Kost und Getränke anbieten wollen.
Somit kann man davon ausgehen, dass es auf dieser Hütte nie Biere der Brau-Union geben wird.
Dementsprechend wird ein Radler von Stiegl angeboten.
Wir tranken aber ein hervorragendes Zwettler Bier. Wolfgang genoss ein Kirschenstrudl und ich tankte mit einer
hervorragenden Frittatensuppe neue Energie. Danach musste ich jetzt wirklich überprüfen, wann ich das letzte Mal
heroben war. Und das war im Oktober 2011! Da hatte ich in den Wanderbericht geschrieben, dass das nächste Jahr
sicher wieder komme. Ein Mann ein Wort, ein Wanderinformatiker ein pffff! Aber diesmal schwöre ich, dass ich im nächsten
Jahr wieder komme.
Abbildung 8: Ein kurzer Lichtblick auf den Sonnwendstein
von der Terrasse der Waldburgangerhütte.
Für die Sonne war es heute ein ständiges Kommen und Gehen.
Wir verabschiedeten uns und versprachen, dass wir bei der Pottschacher Hütte schöne Grüße ausrichten würden.
Nachdem wir die Zeit in der Sonne genossen hatten, trübte es sich bald wieder ein und wir liefen an der Aussichtswarte
knapp oberhalb der Waldburgangerhütte
vorbei, weil wir nicht im Regen da raufsteigen wollten. Der Wetterbericht war selten so genau. Unter dem Ausdruck
"wechselhaft" kann viel reinfallen, aber es war absolut passend für den heutigen Tag.
Ansonsten gingen wir wieder an dem schönen urigen Baum vorbei, den ich in
Abbildung 9
bei der letzten
Wanderung fotografierte. Die Aussicht auf den Schneeberg
ergab sich diesmal leider nicht, weil uns da die
Wolken wieder einen Streich spielten. Ansonsten gab es wieder viele Déjà-Vu-Momente: Die Ameisenhügel, die
alle 100 Meter zu sehen waren, erinnerten mich daher auch alle 100 Meter an
die Ant-Colony-Optimization Algorithmen.
Die Wiese, die mich an die Waltons erinnerte, erinnerte mich noch immer an die Waltons.
Was mir aber diesmal auffiel, war, dass viele Forstfahrzeuge geparkt waren. Zum einen sahen wir schon Traktoren
beim Raufgehen auf den höchsten
Punkt direkt nach der Waldburgangerhütte, zum anderen standen auch später, bevor es dann wieder runter zur Pottschacher Hütte
ging, einige größere Baumpflücker herum.
Die letzten 300 Meter des Wegs brach dann der Regen aus. Der steile Waldweg war recht glitschig und mir fehlte etwas der
Durchblick, wegen der Wassertropfen auf meiner Brille. Aber jetzt darf ich es ja verraten: Ich habe es überlebt!
Die Hütte war ja nicht mehr weit und wir konnten darin das Ende des Regens in Ruhe abwarten. Und da das Wetter wie gesagt
"wechselhaft" war, dauerte das Abwarten auch nicht allzu lange.
Während wir in der Hütte saßen, schilderte mir Wolfgang seine Laufstrecke, die er, wenn möglich drei Mal in der Woche
bewältigte. Außerdem erklärte er mir, warum er auch nicht mehr die Bergstraße in Wimpassing nutzte, weil es im
Winter mal so glatt war, dass man nicht mehr bei der Ampel stehen bleiben konnte. Ich nutze diese Straße nicht mehr
für meinen Arbeitsweg, weil ich dort einen Unfall hatte.
Wie gesagt brachen wir nach dem Ende des Regens auf, um nach Prigglitz zu gehen, weil dort das Kleinfeld-Fußballturnier
des FC Hanslwirt im Gange war. In der Zwischenzeit ließ sich wieder die Sonne blicken und ich konnte einen
schönen Schnappschuss der Pottschacher Hütte machen.
Abbildung 9: Das obligatorische Foto von der Pottschacher Hütte.
Nachdem wir das Ende des Regens drinnen abgewartet hatten, ließ sich die Sonne wieder blicken.
Normalerweise beendete ich diese Wanderung immer mit dem Weg in Richtung Gasteil. Somit betrat auch
ich Neuland, auf dem ich gleich zwei Mal hintereinander ausrutschte. Wolfgang fragte mich daraufhin auch gleich,
ob er meiner Frau sagen soll, dass ich den Gans runterkugle. Ich meinte dazu nur, dass mein Hintern noch nicht
den Boden berührt hat und somit kein offizieller Sturz verzeichnet werden konnte.
Es war aber auch steil! Und vom Regen extrem rutschig!
Aber auch hier kann ich Entwarnung geben. Wir haben es gesund und munter nach Prigglitz geschafft, wo wir im
Ortskern bei der Volksschule bzw. beim Kindergarten rauskamen. Wir nahmen dann den Abschneider links bei der Volksschule vorbei und
gingen dort runter zum Sportplatz. Dort ließen wir den Nachmittag ausklingen.
Ich bekam Pommes und Wolfgang bekam eine Bratwurst, die von Günther auf den Punkt gebraten wurde. Wir waren
übrigens rechtzeitig zur Siegerehrung angekommen und feierten einfach so mit.
Die nächsten Ereignisse waren zwar sehr lustig, aber nicht mehr Teil dieser Wanderung. Der Vollständigkeit halber
muss ich erwähnen, dass ich am Abend dann noch mit meiner Schwester Jurassic World im Kino angesehen habe. Dieser
Film ist recht lustig, vor allem, wenn man sehen will, wie Frauen in High Heels ohne Probleme einem T-Rex entkommen.
Kein Wunder, dass diese Echsen ausgestorben sind. Der Film ist aber wirklich sehr amüsant und war ja auch lange der erfolgreichste
Film im Jahr 2015. Dann kam Star Wars.
Ort | Zeit | Dauer Abschnitt |
km Abschnitt |
km/h Abschnitt |
Dauer Gesamt |
km Gesamt |
km/h Gesamt |
Payerbach Bahnhof 494 m |
09:35 | - | - | - | - | - | - |
Jubiläumswarte Ankunft 990 m |
10:45 | 1 h 10 m | 3,63 | 3,11 | 1 h 10 m | 3,63 | 3,11 |
Jubiläumswarte Aufbruch 990 m |
11:05 | - | - | - | 1 h 10 m | 3,63 | 3,11 |
Waldburgangerhütte Ankunft 1182 m |
11:30 | 25 m | 1,60 | 3,83 | 1 h 35 m | 5,23 | 3,30 |
Waldburgangerhütte Aufbruch 1182 m |
12:35 | - | - | - | 1 h 35 m | 5,23 | 3,30 |
Pottschacher Hütte Ankunft 914 m |
13:45 | 1 h 10 m | 5,15 | 4,42 | 2 h 45 m | 10,38 | 3,77 |
Pottschacher Hütte Aufbruch 914 m |
14:30 | - | - | - | 2 h 45 m | 10,38 | 3,77 |
Prigglitz Sportplatz 600 m |
15:10 | 40 m | 3,02 | 4,52 | 3 h 25 m | 13,39 | 3,92 |
Ort | Zeit | Dauer Abschnitt |
km Abschnitt |
km/h Abschnitt |
Dauer Gesamt |
km Gesamt |
km/h Gesamt |
Payerbach Bahnhof 494 m |
09:35 | - | - | - | - | - | - |
Jubiläumswarte Ankunft 990 m |
10:45 | 1 h 10 m | 3,87 | 3,31 | 1 h 10 m | 3,87 | 3,31 |
Jubiläumswarte Aufbruch 990 m |
11:05 | - | - | - | 1 h 10 m | 3,87 | 3,31 |
Waldburgangerhütte Ankunft 1182 m |
11:30 | 25 m | 1,70 | 4,09 | 1 h 35 m | 5,57 | 3,52 |
Waldburgangerhütte Aufbruch 1182 m |
12:35 | - | - | - | 1 h 35 m | 5,57 | 3,52 |
Pottschacher Hütte Ankunft 914 m |
13:45 | 1 h 10 m | 5,43 | 4,65 | 2 h 45 m | 11,00 | 4,00 |
Pottschacher Hütte Aufbruch 914 m |
14:30 | - | - | - | 2 h 45 m | 11,00 | 4,00 |
Prigglitz Sportplatz 600 m |
15:10 | 40 m | 3,25 | 4,88 | 3 h 25 m | 14,25 | 4,17 |
Es ist ja nach wie vor eine meiner Lieblingswanderungen. Somit kann mein Fazit ja nur positiv ausfallen.
Somit ist auch klar, dass ich diese Runde 2016 wieder gehen muss! Aber tu ich das wirklich?
Was meint Wolfgang dazu? Nach Durchsicht des Berichtes meinte er: "Passt!"