Einleitung

Nachdem ich schon seit langem eine Wanderung mit meiner Taufpatin Tante Heidi in Angriff nehmen wollte, machten wir uns knapp nach meinem 40. Geburtstag (ja so alt bin ich jetzt) einen festen Termin aus. Dieser fiel auf den Samstag, den 5. September 2020, wobei wir eine Schwaigenrunde (Steyersberger - Feistritzer - Kranichberger - Steyersberger Schwaig) planten.

Meine Mama meldete sich freiwillig uns auf die Steyersberger Schwaig zu fahren und mitzuwandern. Meine Tochter Amelie wurde von meiner Frau freiwillig für diesen Wandertag angemeldet.

Da wir eher eine kurze Wanderung ins Auge gefasst hatten, war es nicht nötig allzu früh aufzubrechen. Also fuhren wir erst kurz vor 10:00 Uhr von zu Hause fort, nachdem ich ein bisschen was gestrichen, Rasen gemäht und Äpfel gesammelt hatte. Und weil wir sooo viele Äpfel derzeit hatten, die man nicht lagern konnte, nahm ich dann auch sechs davon im Wanderrucksack mit.

Aufbruch von der Steyersberger Schwaig zur Feistritzer Schwaig

Um zirka 10:30 Uhr kamen wir bei der Steyersberger Schwaig an, wo schon sehr viele Parkplätze belegt waren. Daher begleitete ich zunächst Amelie an der Hand bis zum Schranken, wo unser Güterweg begann, den wir an diesem Tag gehen wollten.

Aber auch nachdem Amelie nicht mehr an der Hand geführt wurde, stellte sich noch keine Wander-Motivation bei ihr ein. Zunächst quälte sie der Hunger. Meine Mama, also ihre Gabi-Oma, hatte natürlich ein Wurstbrot für Amelie parat. Ich genehmigte mir mal einen Apfel, ich hatte ja ein paar mit, und bot vergeblich meinen Mitwandererinnen welche an.

Mit der Jause in der Hand ging es mal langsamen Schrittes weiter. Kurz nach dem Wurstbrot setzte aber leider das "Bauchi-Weh" bei Amelie ein. Schon da kam mir das ein bisschen vor, wie wenn man ein störrisches Kalb auf die Alm rauftreiben muss. Apropos Almauftrieb: Auf unserem Weg war auch viel los. Sobald wir wieder zwischen zwei Wander-Gruppen "eingesperrt" waren, ließen wir die hintere Gruppe vor, weil sie uns ja sowieso einholte, da wir nicht die schnellsten waren.

Zwischendurch nutzte Amelie auch mal die Wanderzeit und warf Steine in die kleinen Bäche bzw. Wasserlacken neben dem Weg. Es war dann schwer sie davon wegzubringen. Einmal konnte ich aber die Situation ausnutzen und ein Foto von meinen Mitwandererinnen vor einem dieser kleinen Bäche machen.

Abbildung 1: Ein Bild von meinen Mitwandererinnen vor einem der kleinen Bäche, die es auf dem Weg gibt.
Abbildung 1: Ein Bild von meinen Mitwandererinnen vor einem der kleinen Bäche, die es auf dem Weg gibt.

Nach einer Weile wollte Amelie dann ihren Apfel essen, den sie sich für diese Wanderung ausgesucht hatte. Leider war er ihr schon nach dem zweiten Bissen zu sauer. Also aß ich den Apfel, wobei Tante Heidi nur meinte, dass ich sehr gesund leben würde.

Auf dem Weg boten sich von Zeit zu Zeit Ausblicke auf die umgebenden Berge, wenn die Bäume nicht zu dicht standen.

Abbildung 2: Ein Ausblick auf Sonnwendstein und Schneeberg
Abbildung 2: Ein Ausblick auf Sonnwendstein und Schneeberg
(Beide nur getrennt von einem Baum.)

Das Wetter war an diesem Tag ein Traum. Es war keine Wolke zu sehen. Und da wir ja auf einem Güterweg im Wald unterwegs waren, war es auch nicht allzu heiß. Trotzdem wurde meiner Mama etwas schwummrig, als es dann vorm Verlassen des Walds etwas steiler bergauf ging.

In der Zwischenzeit hatte aber Amelie die Wanderlust gepackt und sie war kaum zu bremsen, wobei ich froh war, dass sie nicht mehr vorangetrieben werden musste.

Nach ein paar Pausen erholte sich Mama gottseidank wieder und wir gingen dann über das Kuhgitter, wo meine Schwester Conny bei einer lang vergangenen Wanderung -- waren es schon 20 Jahre oder mehr? - ihren Paulchen Panther aus Stoff darin verloren hatte. Mein Papa konnte ihn dann wieder herausholen, aber das war ein schwieriges Unterfangen.

Nach dem Verlassen des Waldes konnte man einen Blick zurück auf den Schneeberg und den Sonnwendstein werfen. Tante Heidi glaubte mir zunächst nicht, dass das der Sonnwendstein sein sollte, weil man ihn von einem Blickwinkel aus sieht, den wir eigentlich nicht gewöhnt sind. Aber hier kommt das Beweisfoto, das man aber in dieser Größe nur mit dem Teleobjektiv fotografieren kann.

Abbildung 3: Nach dem Verlassen des Walds kann man mit Hilfe eines Teleobjektivs schöne Fotos vom Sonnwendstein knipsen
Abbildung 3: Nach dem Verlassen des Walds kann man mit Hilfe eines Teleobjektivs schöne Fotos vom Sonnwendstein knipsen.

Im Hintergrund kann man auch noch schön die Rax sehen. Gottseidank wurde das Bild einigermaßen scharf. Ich hatte diesbezüglich Bedenken, weil ich mein Stativ nicht mitgenommen hatte und die Kamera deshalb auf einem Zaunpfahl auflegen musste. Bei vollem Zoom ist das eine sehr wackelige Angelegenheit.

In der Zwischenzeit rasteten die Damen auf einer Holzbank, bis ich mein Foto endlich hingekriegt hatte.

Amelie organisierte sich in weiterer Folge wie so oft einen Wanderstock. Da sie da immer auf "leichte Beute" aus war, hatte sie diesmal ein Stöckchen in der Stärke meines kleinen Fingers organisiert. Für mich war das dann mehr eine verholzte Blume.

Perfekt ausgerüstet für eine Kletter-Partie ging sie fortan neben dem Weg, wo es auf einer Almwiesen-Böschung auf und ab ging. Wiederum trug das leider nicht zur Steigerung des Wandertempos bei.

Abbildung 4: Meine kleine Amelie abseits des Wanderwegs
Abbildung 4: Meine kleine Amelie sammelte wie immer irgendwo einen "Mini-Wanderstecken" auf und ging dann abseits des Güterwegs, weil das krackseln ja viel interessanter ist.

An dieser Stelle wäre auch wieder der Winnetou-Gedächtnis-Marterpfahl zu fotografieren gewesen. Allerdings gibt es diesen nicht mehr, was mich sehr traurig stimmte. Aber immerhin habe ich hier, hier und hier von ihm berichtet. Die letzte Erwähnung fand er in meinem Wanderbericht über die Schwaigenrunde 2016. Er wird also nie vergessen werden.

Es ging dann noch einmal kurz um die Kurve und durch einen Zaun-Durchgang, um einen Halter-Draht zu umgehen, und schon standen wir vor der Feistritzer Schwaig. Wir erreichten sie zwar nicht wie geplant um 11:30 Uhr, sondern erst um 12:18 Uhr.

Abbildung 5:  Amelie, Tante Heidi und Mama kurz vor der Ankunft bei der Feistritzer Schwaig
Abbildung 5: Amelie, Tante Heidi und Mama kurz vor der Ankunft bei der Feistritzer Schwaig

Die Hütte war sehr gut besucht und wir ergatterten gerade noch den letzten freien Tisch. Wir bestellten dann eine Frittatensuppe für Amelie, ein Speckbrot für Tante Heidi, ein Brot mit einem unidentifizierbaren Aufstrich für meine Mama und ein Fleischbrot mit Geselchtem für mich.

Vor, zwischen und nach der Stärkung turnte Amelie auf den diversen Spielgeräten (Hutsche, Kletterwand, usw.) herum. Kurz bevor wir aufbrachen machte ich dann noch ein Panoramafoto vom Hochwechsel. Hier sieht man auch das traumhafte Wetter, das wir an diesem Tag hatten.

Abbildung 6: Ein Panoramabild vom Wechsel nach dem Verlassen der Feistritzer Schaig
Abbildung 6: Ein Panoramabild vom Wechsel nach dem Verlassen der Feistritzer Schaig

Wieder zurück zur Steyersberger Schwaig

Nachdem meine Tochter noch nicht sooo vom Wanderfieber gepackt wurde und nachdem es meiner Mama beim Aufstieg auch noch nicht sooo blendend gegangen war, entschieden wir uns gleich wieder den selben Weg zurück zur Steyersberger Schwaig zu nehmen. Beide waren auch froh, als ich ihnen sagte, dass es im Grunde jetzt nur mehr bergab gehen würde.

Kurz nach dem Zaun-Durchgang konnte ich dann gleich dieses Foto von Amelie und ihrer Gabi-Oma machen.

Abbildung 7: Verspielte Amelie mit meiner Mama kurz nach der Feistritzer Schwaig
Abbildung 7: Verspielte Amelie mit meiner Mama kurz nach der Feistritzer Schwaig

Danach wollte Amelie wieder ihren Klettersteig in Angriff nehmen, aber ich hatte schon die nächste coole Idee für ein Foto. Leider wurden wir uns bei unseren unterschiedlichen Vorhaben nicht einig und ich setzte mich durch, was sich am begeisterten Gesichtsausdruck meiner Tochter beim nächsten Foto widerspiegelte.

Abbildung 8: Wieder ein Bild von meinen Mitwandererinnen
Abbildung 8: Wieder ein Bild von meinen Mitwandererinnen, wobei sich in Amelies Gesicht ihr Wechselbad der Gefühle widerspiegelte.
Mal war sie verspielt, dann grantig, dann gelangweilt, dann müde, dann hungrig, dann traurig und so weiter.

Beim Wandern über die Kuppe hin zum Waldabschnitt musste ich dann mit dem Teleobjektiv auch noch den Schneeberg einfangen.

Abbildung 9:  Noch ein Teleobjektiv-Bild kurz bevor man wieder in den Wald kommt. Diesmal vom Schneeberg.
Abbildung 9: Noch ein Teleobjektiv-Bild kurz bevor man wieder in den Wald kommt. Diesmal vom Schneeberg.

Beim Weg bergab durch den Wald, war es meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass Amelie und meine Mama immer wieder an Spitze unseres Wandertrosses waren. Vor allem bei Amelie gelang mir das sehr selten, weshalb ich mal ein Foto von meinen Mitwandererinnen machen musste, wo es gepasst hat.

Abbildung 10: Meine Wander-Damen von hinten auf dem Waldweg in Richtung Steyersberger Schwaig
Abbildung 10: Meine Wander-Damen von hinten auf dem Waldweg in Richtung Steyersberger Schwaig

Meiste Zeit war aber ich vorne und da entdeckte ich für mich diesen schönen Baum, der zu diesem Zeitpunkt in einem besonders schönen Licht erstrahlte.

Abbildung 11: Ein Baum, der mir sehr gefällt, auf dem Weg hinunter zur Steyersberger Schwaig
Abbildung 11: Ein Baum, der mir sehr gefällt, auf dem Weg hinunter zur Steyersberger Schwaig

Unterwegs fand ich dann auch eine Feder, die ich Amelie gab. Von da an versuchte sie damit und mit wilden Flatter-Bewegungen den Rest des Weges im Flug zu absolvieren.

Abbildung 12: Nachdem ich für Amelie eine Feder gefunden hatte, versuchte sie ins Ziel zu fliegen.
Abbildung 12: Nachdem ich für Amelie eine Feder gefunden hatte, versuchte sie ins Ziel zu fliegen.
Aber es half kein wildes Flügelschlagen, denn sie hob einfach nicht ab.

Auf den letzten Metern unserer Wanderung versuchten wir noch einen Stein wiederzufinden, den Amelie beim Hinweg gesammelt hatte und ich dann irgendwo mal weggeschmissen hatte. Leider war diese Suche nicht von Erfolg gekrönt.

Aktionen wie diese führten halt dazu, dass wir unser Wanderziel nicht um 14:40 Uhr sondern erst um 15:11 Uhr erreichten.

Nachdem es auf der Steyersberger Schwaig noch immer sehr voll war, entschieden wir zum Abschluss, beim Molzbachhof einzukehren.

Höhenanalyse

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Die Zeitaufstellung

GPS Distanzen

Ort Zeit Dauer
Abschnitt
km
Abschnitt
km/h
Abschnitt
Dauer
Gesamt
km
Gesamt
km/h
Gesamt
Steyersberger Schwaig
1346 m
10:30 - - - - - -
Feistritzer Schwaig
Ankunft
1443 m
12:18 1 h 48 m 4,21 2,34 1 h 48 m 4,21 2,34
Feistritzer Schwaig
Aufbruch
1443 m
13:40 - - - 1 h 48 m 4,21 2,34
Steyersberger Schwaig
1346 m
15:11 1 h 31 m 4,12 2,72 3 h 19 m 8,33 2,51

Direkte Distanzen (Höhenmeter inkludiert)

Ort Zeit Dauer
Abschnitt
km
Abschnitt
km/h
Abschnitt
Dauer
Gesamt
km
Gesamt
km/h
Gesamt
Steyersberger Schwaig
1346 m
10:30 - - - - - -
Feistritzer Schwaig
Ankunft
1443 m
12:18 1 h 48 m 4,51 2,50 1 h 48 m 4,51 2,50
Feistritzer Schwaig
Aufbruch
1443 m
13:40 - - - 1 h 48 m 4,51 2,50
Steyersberger Schwaig
1346 m
15:11 1 h 31 m 4,33 2,86 3 h 19 m 8,84 2,67

Fazit

Das Wetter war an diesem Tag ein Traum. Das und der Umstand, dass wir zu später Zeit am Samstag unterwegs waren, führte dazu, dass auf diesem Weg sehr viele Leute unterwegs waren. Das Gefühl der Abgeschiedenheit erfährt man auf diesem Weg wohl nur, wenn man unter Woche hier geht.

Wie man bei anderen Wanderungen sieht kann man diesen Weg auch viel schneller gehen:

Aber es macht natürlich nichts, wenn man sich mal etwas mehr Zeit lässt, um die Natur, das schöne Wetter und die Aussichten, die sich bieten, zu genießen.

Alles in allem war es eine wunderschöne Wanderung, die ich aber lieber dann in Angriff nehmen würde, wenn nicht so viel los ist.