Eigentlich müsste diese Wanderung ja heißen "über dem Weißjockl, den Wuifsberk und den Habalakogl", aber alles der Reihe nach.
Alles begann im Grunde mit ein paar Wandervorschlägen von Christian, die er am 30. September per E-Mail an Ali und mich schickte.
Die folgenden Routen waren eigentlich für unseren ursprünglichen Wandertermin am 5. Oktober gedacht:
An dieser Aufzählung sieht man bereits, dass wir Wanderideen für die nächsten zehn Wanderungen hätten. D.h. wir wären dann in etwa 2029
mit all diesen Routen durch.
Meine spontane Idee zu diesen Vorschlägen, war dass man die Weißjacklberg-Runde mit der Wanderung auf die Gahnshauswiese verbinden könnte. Das
hätte vor allem den Vorteil, dass wir auch während der Wanderung eine Einkehrmöglichkeit auffinden würden.
Da es für Ali aufgrund eines Termins am Vortag nicht sicher war, ob er am Samstag, den 5. Oktober 2024, mitgehen konnte und da der
Wetterbericht für diesen Tag leider mehr Regen als Sonne versprach, verschoben wir den Wandertermin schon mal auf den 12. Oktober.
(Im Nachhinein zeigte sich, dass der 5. Oktober ein recht sonniger Tag war.)
Unseren Wandertermin am 12. Oktober musste dann Christian kurzfristig wegen eines Familientreffens absagen, worauf Ali und ich auch
diesen Termin verschoben. Und zwar auf den 9. November 2024. (Ich muss aber dazusagen, dass mir die Verschiebung auch ganz gelegen kam,
weil zu Hause im Moment wirklich viel zu tun war.)
Bei einem Online-Treffen kurz vor dem eigentlichen Wandertermin, einigten wir uns dann die Wanderroute, die ich vorgeschlagen hatte,
auch im November durchzuziehen. Es waren ja Zweifel aufgekommen, ob im November diese Wanderung noch möglich wäre. Aufgrund des
guten Wetters und der kurzen Wanderstrecke, war ich aber recht zuversichtlich. Wir vereinbarten, dass ich mir die Strecke auf den
Wanderkarten noch etwas anschauen würde und dass mir Ali und Christian noch Bescheid geben würden, wann sie mit dem Zug in Gloggnitz ankommen
würden.
Leider war Ali schon bei unserem Online-Treffen gesundheitlich etwas angeschlagen, weshalb seine Teilnahme ungewiss war. Am Freitag vor
der Wanderung musste er dann seine Teilnahme absagen. Christian und ich vereinbarten daraufhin, dass wir um 9:00 Uhr in Gloggnitz die
Wanderung in Angriff nehmen würden.
Nachdem die Wanderung in Gloggnitz begann und dies in
meiner Fußweg-Anreise-Schlagdistanz lag, machte ich wieder eine kleine Aufwärm-Runde
vor unserer eigentlichen Wanderung. Auch wenn sie nicht zu unserer eigentlichen Wanderung gehören, will ich hier ein paar Impressionen
von meiner Vorwanderung festhalten, einfach weil sie mir sehr gefallen haben:
Abbildung 1: Beim Vorwandern ein Blick in Richtung Sonnwendstein
Auf den Feldern hinter Thürmannsdorf ergibt sich immer wieder ein wunderschöner Blick auf den großen Otter und den Sonnwendstein. Wenn man sich dann ein Stück nach rechts dreht. sieht man sieht man ein wundervolles Panorama von der Rax und dem Gahns im Hintergrund und dem Kreuzberg und den Silbersberg davor. Die Stadt am Fuße des Silbersberg ist Gloggnitz, das Ziel meiner Vorwanderung.
Abbildung 2: Panorama von Rax und Gahns im Hintergrund, sowie Kreuzberg und Silbersberg davor
Ein kleines Stück weiter vor auf dem Feldweg hatte ich einen wunderbaren Blick auf den Weißjacklberg. Das Bild ist leider nicht so gelungen, aber weil dies das erste Ziel unserer heutigen Wanderung war, bekommt es an dieser Stelle einen Ehrenplatz.
Abbildung 3: Mein erster Blick auf den Weißjacklberg am heutigen Tag
Links dahinter sieht man noch einen Teil vom Gahns.
Hier noch eine kurze Aufstellung zu meiner Aufwärmrunde:
Ort | Zeit | Dauer Abschnitt |
km Abschnitt |
km/h Abschnitt |
Dauer Gesamt |
km Gesamt |
km/h Gesamt |
Loitzmannsdorf 717 m |
07:16 | - | - | - | - | - | - |
Wörth 420 m |
08:30 | 1 h 14 m | 4,60 | 3,73 | 1 h 14 m | 4,60 | 3,73 |
Gloggnitz Bahnhof 450 m |
08:55 | 25 m | 1,86 | 4,47 | 1 h 39 m | 6,46 | 3,92 |
Im Vergleich zu meinem Vorwandern im Oktober 2023 war die Gesamtstrecke ziemlich gleich (6,5 km im Jahr 2023). Allerdings sieht man, dass ich mir viel mehr Zeit gelassen habe, weil ich ja geglaubt habe ich bin früh genug weggegangen. Nämlich um 7:16 Uhr, im Gegensatz zu 7:40 Uhr im Jahr 2023. So habe ich an diesem Tag um 12 Minuten länger gebraucht.
So! Nachdem die Einleitung schon länger war wie so mancher Wanderbericht, wird es Zeit, dass wir mit der eigentlichen Wanderung loslegen!
Diesmal kam ich mal kurz VOR dem Zug am Bahnhof in Gloggnitz an. Timing ist alles!
Nach einer kurzen Begrüßung zeigte ich Christian mal auf der Wanderkarte, meinen Plan für den ersten Abschnitt. Anders als bei
den Routen-Vorschlägen, die Christian uns ursprünglich geschickt hatte, wollte ich nicht nach
Stuppach in die Siedlung hineingehen, sondern
gleich von der Straße, die nach
Prigglitz führte schräg hinauf auf den Weißjacklberg gehen.
Aber über meine Pläne und was dann
wirklich alles passierte, haben wir an diesem Tag noch öfters geredet :-D
Zunächst verließen wir den Bahnhof und gingen durch eine Unterführung in Richtung unterer Silbersbergstraße. Von dieser
starteten wir unsere Wanderungen auf den Silbersberg im Oktober 2022
und Oktober 2023. Nachdem die Silbersbergstraße von unserer Route abzweigte, endete leider
der Gehsteig und wir mussten
auf der Straße weitergehen. Natürlich kam prompt aus jeder Richtung ein Auto daher, so dass unser Gegenverkehr einen Stopp einlegen musste.
Daher ergriffen wir die erste Fluchtmöglichkeit, die sich ergab. Ein schmaler Gehweg führte links von der Straße weg, hinauf zu einer
Siedlung am Fuße des Silbersberg. Dort irrten wir ein wenig durch die Gassen und blieben auf der "Bergstraße", die uns gleich wieder hinunter
zur eigentlichen Straße führte. (Hier hätten wir uns weiter links halten sollen, damit wir über die Straße "Am Jungberg" wieder
zur normalen Straße gekommen wären.)
Auf unserer geliebten Straße nahmen wir aber nicht die Abzweigung nach Stuppach, sondern folgten ihr weiter in Richtung Stuppachgraben, bis wir
zur ersten Siedlung kamen.
Hier suchten wir ein wenig nach dem passenden Weg, der uns zunächst nach Saloder und dann zum Weißjacklberg führen sollte. Wir
entschieden uns einen kleinen unscheinbaren Weg gegenüber der "Am Jungberg"-Straße zu nehmen, der rechts von unserer bereits heiß geliebten
Straße weg zunächst etwas steiler bergauf führte. Kurze Zeit später befanden wir uns schon auf einem eher flachen Feldweg, der uns
zur nächsten Siedlung führte.
Wir entschieden uns aber nicht in die Siedlung hinein zu gehen, sondern marschierten bergauf über eine Wiese. An deren Ende
mühten wir uns einen kurzen Hang hinauf, hinter dem wir den nächsten Weg vermuteten. Bingo! Wir hatten recht! Nachdem dieser Weg aber
wieder tendenziell bergab führte und wir Gipfelstürmer das nicht brauchen konnten, nahmen wir den nächsten Abschneider hinauf
über eine weitere Wiese.
Nachdem wir schon ein paar Höhenmeter hinter uns hatten, ergab sich auch schon ein schöner Ausblick auf den Otter und den Sonnwendstein.
Abbildung 4: Der große Otter und der Sonnwendstein von einer Wiese unterhalb von Saloder aus gesehen.
Am Rande dieser Wiese sahen wir dann auch schon einen Sandweg, der weiter hinauf führte. Allerdings fuhr auf dem Weg ein Traktor herein,
der unsere olfaktorische Wahrnehmung leider nicht
positiv beeinflusste. (Dieses "olfaktorisch" kam von Christian. Ich kannte es natürlich nicht.
Auf Nachfrage erklärte er mir, dass dies "den Geruchssinn betreffend" bedeutet.) Man hätte auch sagen können: "Na super! Der tuat jetzt
Mistfian!"
Aber wir waren an diesem Tag nicht durch olfaktorische Beeinträchtigungen aufzuhalten und gingen auf dem Sandweg weiter hinauf.
Da erblickten wir auch die ersten Kühe und ich
musste sofort an Ali denken, weil er ja immer meint: "So richtig am Land bin ich erst, wenn ich Kühe sehe." Daher schrieb ich ihm folgende
SMS: "Wir sehen gerade die ersten Kühe und müssen an dich denken :-D." Leider bekam ich nie eine Antwort. Warum wohl?
Abbildung 5: Die ersten Kühe des Tages. Und Christian.
An dieser Stelle fiel uns die Entscheidung schwer, ob wir die Jacken ausziehen oder anlassen sollten. In der Sonne beim Bergauf-gehen
wurde uns schnell warm. Doch sobald man wieder in den Schatten kam, war die Jacke recht angenehm.
Schließlich wurde der Schotterweg zu einer kleinen Asphaltstraße, auf der es gemütlich bergauf nach Saloder ging.
Dann ging es nochmal am Rande eines frisch gedüngten Feldes hinein in die Waldkuppe des Weißjacklbergs. In diesem
Waldstück gab es jede Menge Wege und viele Verzweigungen. Wir nahmen meist den breiteren Weg, der bergauf führte.
Manchmal waren wir uns auch nicht einig, aber anscheinend führten sowieso alle Wege zum Ziel.
Irgendwann war glücklicherweise nur noch ein Weg in Richtung Gipfel übrig geblieben. Dort kamen wir dann um 10:35 Uhr an.
Zunächst setzten wir uns auf das Bankerl neben dem Gipfelkreuz. Im Wald war es etwas kühl. Es wehte auch immer
ein wenig der Wind. Nachdem ich meinen ersten Unterlaiberl-Tausch hinter mir hatte, machten wir ein
gemeinsames Gipfel-Erklimmungs-Bild.
Abbildung 6: Der Gipfel des Weißjacklbergs
Für diejenigen, die es nicht gleich gesehen haben: Bei der letzten Abbildung haben wir leider etwas geschummelt. Es gab niemanden, der uns gemeinsam fotografieren konnte, daher mussten wir uns behelfen. So sah es wirklich aus:
Abbildung 7: Die wahren Bilder vom Gipfel des Weißjacklbergs (inklusive Plastikflasche am Steinhaufen!)
Zirka 15 Minuten nach unserer ersten Gipfelbesteigung des heutigen Tages, machten wir uns wieder auf den Weg.
Man muss ja auch weiterkommen auf der Wanderung. Auch wenn das heißt, dass man wieder ein Stück zurück geht. Wir hatten nämlich
zunächst nur den einen Weg, der uns zum Gipfel führte, zur Verfügung.
Danach hatte ich mir vorgestellt, dass wir irgendwie nach Prigglitz kommen sollten. Ich wollte nicht nach Gasteil gehen, weil
wir dann nur die Asphaltstraße hinunter nach Prigglitz gehen konnten. Es musste sich also irgendwie einen schönerer Weg auftun, wie
man dorthin kommen könnte.
Nach dem wir mitten im Wald voller Waldwege waren, aber kaum sahen, wo eine Ortschaft lag, arbeiteten wir mit unseren
Navis. Wir peilten immer Prigglitz an und wählten dann den Waldweg, der am wahrscheinlichsten in diese Richtung führen würde.
So waren wir meist auf kleinen Jäger-Pfaden unterwegs, wo man ab und zu auch was an den Bäumen entdeckte.
Abbildung 8: Ein Baum mit Herz
Das Navigieren in Richtung Prigglitz ging eine Zeit lang recht gut. Doch dann kamen wir zu einer abgezäunten Wiese. Die Wege erlaubten es uns glücklicherweise, sie zu umgehen. Die Wiese hatte aber den Vorteil, dass sie uns den Blick auf den Gösing eröffnete. Das war wirklich ein schöner Zufall, da uns unsere Frühjahrswanderung in diesem Jahr ausgerechnet auf den Gipfel des Gösings geführt hatte.
Abbildung 9: Ein Blick auf den Gösing. Im Hintergrund sieht man
die Hohe Wand.
Nachdem wir uns erfolgreich neben dem abgezäunten Gelände durch den Wald auf kleinen Wegen runter gekämpft hatten,
kamen wir auf einen Sandweg. Diesem folgten wir nach rechts, genau in Richtung Gasteil, wo ich aber nicht hinwollte. (Zumindest nicht an diesem
Tag :-) ) Daher nahmen wir gleich den nächsten Sandweg, der nach links abzweigte und wieder deutlich in Richtung Prigglitz zeigte.
Dieser Sandweg führte zunächst am Waldrand entlang und lag schön in der Sonne. Weil Christian die Gegend so gefiel, achtete er
kaum auf den Weg, was ihm den einen oder anderen kleinen Stolperer einbrachte. Ich hab mir dann eingebildet, es gäbe da ein Sprichwort,
das so ähnlich lautet wie "Wer immer nur auf den Weg und nie links und rechts schaut, hat nicht wirklich gelebt."
Beim Schreiben des Wanderberichts hab ich aber nix dergleichen gefunden. Naja. Vielleicht hab ich es ja erfunden.
Der Weg, dem wir folgten, war sehr schön. Aber natürlich führte er uns nicht nach Prigglitz. Es ging vorbei an ein paar
schönen Bauernhäusern - darunter auch einem Vierkanthof. Hier begegnete uns dann auch der erste Wanderer, der aber schon mit zwei
Stecken ging und etwas älter war. Schließlich endete der Weg in Stuppachgraben und wir kamen wieder
bei der von uns so geliebten Straße heraus.
Leider gab es auch keine Möglichkeit gleich wieder auf den Gegenhang hinaufzugehen, daher folgten wir einmal der Straße, die ja sowieso
nach Prigglitz führte. Die Straßenwanderung von Gasteil hinunter nach Prigglitz hatten wir also gegen eine Straßenwanderung von
Stuppachgraben hinauf nach Prigglitz getauscht! Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen!
Doch nach ein paar 100 Metern sah ich auf der linken Seite der Straße doch noch eine Möglichkeit, um über den Bach und dann
durch den Wald auf der anderen Seite den Hügel
hoch zu gehen. Und so begann jetzt wirklich der Teil der Wanderung, den ich nicht empfehlen kann.
Zunächst kamen wir ohne Probleme über den Bach und dann hinein in den Wald, aber bald sahen wir uns mit Stacheldrahtzäunen konfrontiert.
Der Weg, den ich ursprünglich gesehen hatte, verlor sich auch im Wald. Daher ging es steil über Stock und Stein im Wald hinauf,
wobei uns der Stacheldrahtzaun den Weg vorgab.
Es ging also mehr schlecht als recht bergauf. Wir umwanderten den Stacheldrahtzaun und irgendwann kamen wir bei einem Gipfelkreuz heraus.
Dies entpuppte sich als der Gipfel des Wolfsbergs.
Abbildung 10: Das Gipfelkreuz des Wolfsbergs
Von diesem Gipfelkreuz aus ging es etwas steiler durch den Wald hinunter auf eine kleine Seitenstraße, die ebenfalls nach Prigglitz führte.
(Alle Straßen hier führen nach Prigglitz. Aber ist ja egal.)
Wir mussten dieser Straße aber nicht lange folgen, sondern konnten dann gleich auf einen Wiesenweg direkt
zum Wirtshaus Seelhofer gehen,
wo wir auch die Mittagspause geplant hatten. Dabei trafen wir jetzt ein paar Spaziergänger, die ebenfalls beim Seelhofer einkehrten bzw.
eingekehrt waren. (Wir waren also zum ersten Mal an diesem Tag nicht mehr alleine auf unserer Wanderroute.)
Wir nutzten auch schon mal die Zeit auf diesem flachen, angenehmen Wiesenweg,
um nach weiteren Wegweisern für den zweiten Teil unserer Wanderung zu suchen.
Zirka 20 Minuten nach 12 Uhr kamen wir bei unserer geplanten Mittagsstation an. Wir bekamen ohne Reservierung gleich einen Tisch
neben der Schank mit einem 1A Blick auf den Fernseher, auf dem
der Nachrichtensender Welt lief.
Somit waren wir auch weiterhin über die aktuellen Geschehnisse informiert.
Wir entschieden uns beide für eine Fritattensuppe. Christian nahm die Schweinsmedaillons und ich den Seelhofer-Burger, weil ich noch nie einen
Schnitzelburger gegessen hatte.
Nach dem Essen konzentrierten wir uns wieder einmal auf die Wanderkarte, um den richtigen Weg in Richtung Gahnshauswiese zu finden.
Nachdem wir halbwegs sicher waren, dass wir die Wanderung nach Payerbach
auch noch bei Tageslicht schaffen würden, machten wir uns auf. Es
stand auch im Raum über den Silbersberg wieder zurück nach Gloggnitz zu gehen, falls es sich nicht ausgehen sollte. Aber ich schätzte unsere
restliche Wanderroute auf eine Gehzeit von 2 bis 3 Stunden ein. Um 13:39 Uhr brachen wir zum zweiten Teil unserer Wanderung auf.
Und schon waren wir wieder mal auf einer Straße unterwegs, die nach Prigglitz führte. Ausnahmsweise. Aber auf dieser Straße waren wir
an diesem Tag noch nicht gegangen.
Nach ein paar hundert Metern auf der Straße von Auf der Wiese nach Prigglitz zeigten ein paar gelbe Pfeile nach links weg den Berg hinauf.
Wir folgten dem angeschriebenen Weg, der zunächst steil bergauf zwischen zwei Häusern hinauf führte. Bald waren wir im Wald, wo aber
der Weg weiterhin steil war. Als wir bei einem Güterweg herauskamen, entschieden wir uns den Abschneider zu nehmen, weil wir
uns schon so schön an die Steigung gewöhnt hatten. Aber das war leider ein Fehler.
Der Wegweiser empfahl uns dem Güterweg nach rechts zu folgen. Da der Güterweg dort eine Linkskehre nach oben machte, wähnten wir uns mit
dem Abschneider auf der sicheren Seite. Als wir am Ende des kleinen Waldwegs wieder auf den Güterweg kamen, übersahen wir allerdings,
dass weiter unten der richtige Weg zur Gahnshauswiese schon wieder abgezweigt sein musste. Wir gingen nach links weiter auf
dem Güterweg und somit auch irgendwie falsch.
Zunächst freuten wir uns über jede Menge Jägerstände, die aufgrund ihrer Bauart sogar mobil zu sein schienen. Auf unserem Weg marschierten
wir recht flach direkt auf einen Kogel zu und wunderten uns, wie es dann wohl weiter gehen würde. Und tatsächlich war unser Weg vor
dem Kogel eigentlich aus. Es gab zwei mögliche Fortsetzungen: Die erste führte auf einem überwucherten Pfad nach links um den Kogel herum, der
andere führte durch den Wald bergauf. Da die zweite Option am ehesten nach einem Weg aussah, folgten wir diesem.
Nun ging es endlich wieder steil bergauf. An manchen Stellen lagen Bäume kreuz und quer über unserem Weg, der eigentlich keiner mehr war.
Wir nahmen also einfach den direkten Weg gerade hinauf. Ein paar Mal setzten wir uns auf einen der umgefallenen Bäume, um ein bisschen zu
rasten und damit sich der Puls mal wieder beruhigte. (Wir sind halt leider keine austrainierten Wanderinformatiker!)
Aber es war absehbar, dass wir irgendwann aus dem Wald rauskommen würden und als es so weit war, ergab sich folgender Anblick:
Abbildung 11: Die Gahnshauswiese vom unteren Waldrand aus gesehen
Wir hatten einen wunderschönen Panorama-Blick auf die Gahnshauswiese, den wir so gar nicht gehabt hätten, wären wir uns nicht vergangen.
Bei unserer weiteren Erkundung der Gegend stellte sich heraus, dass der eigentliche Weg am oberen Waldrand entlang führte.
Als wir über die Wiese marschierten, merkten wir, dass wir "Gahns" alleine hier waren auf dem großen Areal.
Markant auf der Wiese waren zwei Hütten und ein Holzplateau, das auf einen Baum gebaut war. Ich versuchte da die Leiter raufzugehen,
doch die war mein Gewicht nicht gewohnt. Deshalb ließ ich es lieber bleiben und machte mal von herunten ein Foto von dem Baum.
Abbildung 12: Baum ohne Herz, dafür aber mit Holzplateau, das aber schon etwas morsch war.
Am Baum vorbei ging es weiter etwas bergauf über die Wiese, bis wir auf den eigentlich Weg trafen. Diesem folgten wir nach links, verließen
somit die Gahnshauswiese und kamen wieder in den Wald. Cool war, dass hier viele Laubblätter lagen, durch die wir durchraschelten.
Wir sahen auch noch einen weiteren
Baum mit einer Holzleiter. Anscheinend war es hier üblich, Baum-Aufbauten zu errichten.
Nach ein paar hundert Metern auf dem Weg im Wald sahen wir eine Abzweigung nach links hinauf auf den Haberlerkogel. Da wir unbedingt
den dritten Gipfel des Tages erklimmen wollten, folgten wir diesem Weg. Leider ergaben sich hier kaum Ausblicke auf die Gegend.
Man befand sich immer im Wald. Nur einmal konnte ich an einer Stelle zurück hinunter auf den Gasthof Seelhofer schauen.
So blieb uns halt nur das Foto mit dem dritten Gipfelkreuz des Tages und mit mir. Mehr ging hier nicht. Echt nicht!
Abbildung 13: Das Gipfelkreuz des Haberlerkogels
Nachdem wir schon drei Gipfel geschafft hatten (alle unterhalb von 1.000 Metern Seehöhe natürlich!), war es an der Zeit den Tiroler
Dialekt auszupacken und unsere Wanderung zu beschreiben. "Zuerscht waren wir am Weißjocklberck, dann am Woifsberck und jetzt a no am
Haberlerkogl!"
So scherzten wir uns auf dem selben Weg wieder zurück zum eigentlichen Weg Richtung Grillenberg und Payerbach. Das Erklimmen des Haberlerkogels
war also nur ein kurzer Abstecher, den man hin- und wieder zurückgehen konnte.
Der Weg führte gemütlich weiter bergab, bis wir zu einer Wegkreuzung mit vielen Optionen kamen. So wäre es von hier aus möglich gewesen,
auf den Grillenberg zu gehen. Da es in der Zwischenzeit 15:00 Uhr vorbei war und wir nicht wussten, wie lange die Gehzeit über den
Grillenberg benötigen würde, meinte Christian, dass es besser wäre gleich direkt nach Payerbach zu gehen. Immerhin wurde es zu dieser
Jahreszeit auch schon um 17:00 Uhr finster.
Wir schlugen also den Weg nach Payerbach ein. Irgendwo in der Nähe hörten wir andere Wanderer vergnügt miteinander reden. Wir bekamen
sie aber nie zu Gesicht. Der Weg hinunter nach Werning, war dann schon ein etwas steilerer, schmaler Waldweg, bis wir auf einen
Sandweg herauskamen, der neben einem Bauernhaus vorbeiführte, bei dem Pferde auf einer Wiese eingezäunt waren.
Von dieser Stelle ergab sich noch einmal ein Blick zurück auf eine Felswand, die noch sehr schön von der Sonne beleuchtet wurde.
Wir selbst waren aber bereits im Schatten. So gesehen war es recht klug, den Weg hinunter ins Tal zu nehmen, weil es am Berg
zwar noch länger hell war, aber man dann beim Abstieg mit Dunkelheit zu rechnen hatte.
Abbildung 14: Noch einmal ein Blick zurück auf die Bergwelt
Der Sandweg wurde dann zu einer Asphaltstraße und wir kamen nach Werning hinunter. Hier gingen wir an einem altem Feuerwehrhaus vorbei,
das mich an das Feuerwehrhaus in Schneedörfl erinnerte, an dem man vorbeiwandert, wenn man von der Eng nach Payerbach geht.
Ein wenig später kamen wir bereits zur Südbahnstrecke der Eisenbahn. An dieser Stelle hätten wir auch die Sonnenallee Richtung Payerbach
nehmen können, allerdings wäre auf dieser am heutigen Tag keine Sonne mehr zu sehen gewesen.
Sie hätte uns aber auch vom Tal weg wieder etwas weiter hinauf geführt und wir hätten dann den Bahnhof umwandert. Die Sonnenalle führt nämlich
vorbei am Geyerhof, an dem ich meist vorbeiwandere, wenn ich von
der Waldburgangerhütte herunter nach Payerbach gehe,
wobei man dann durch eine
Unterführung unter der Südbahntrasse durchgeht. Dann muss man allerdings von der Reichenauer-Richtung wieder zurück hinauf zum Bahnhof gehen.
Wir entschieden uns daher über den beschrankten Bahnübergang vor uns über die Südbahnstrecke zu gehen, und bogen danach gleich nach
rechts ein. Hier marschierten wir auf dem Bahnweg weiter. Das war ein schmaler Weg neben der Südbahntrasse, auf dem ich noch nicht gegangen war.
Man sah von hier aus beispielsweise die Ghega-Schule von der hinteren Seite. (Normalerweise kannte ich nur deren Vorderseite vom
Schwarzataler Radweg.)
Wir folgten also im Gänsemarsch diesem Weg bis wir auf die Straße zum Payerbacher Bahnhof heraus kamen. Dort gingen wir nach links
und kehrten um 16:18 Uhr beim Payerbacher Hof ein. Hier hatte ich mich schon
auf ein Raxbräu gefreut, allerdings wurde uns gesagt, dass es im Moment
nicht gebraut wird. Also bekamen wir ein Schladminger Zwickl, was auch sehr gut schmeckte. Da merkte ich erst, wie erschlagen ich nach der
heutigen Wanderung war. Es zwickte ein wenig im Rücken, weil ich anscheinend meinen Wanderrucksack nicht gewohnt war und auch so war
ich einfach nur mehr müde.
Christian aß beim Payerbacher Hof noch eine Kleinigkeit, danach wurden wir schon
von Verena abgeholt. Wir brachten Christian zum Bahnhof nach Gloggnitz und so endete unsere letzte Wanderung im Jahr 2024.
Ort | Zeit | Dauer Abschnitt |
km Abschnitt |
km/h Abschnitt |
Dauer Gesamt |
km Gesamt |
km/h Gesamt |
Gloggnitz Bahnhof 450 m |
09:04 | - | - | - | - | - | - |
Weißjacklberg Ankunft 823 m |
10:35 | 1 h 31 m | 4,32 | 2,85 | 1 h 31 m | 4,32 | 2,85 |
Weißjacklberg Aufbruch 823 m |
10:50 | - | - | - | 1 h 31 m | 4,32 | 2,85 |
Wolfsberg 722 m |
12:04 | 1 h 14 m | 3,36 | 2,72 | 2 h 45 m | 7,68 | 2,79 |
Gasthof Seelhofer Ankunft 686 m |
12:21 | 17 m | 0,80 | 2,82 | 3 h 02 m | 8,48 | 2,79 |
Gasthof Seelhofer Aufbruch 686 m |
13:39 | - | - | - | 3 h 02 m | 8,48 | 2,79 |
Ganshauswiese 933 m |
14:30 | 51 m | 2,06 | 2,42 | 3 h 53 m | 10,53 | 2,71 |
Haberlerkogel 938 m |
14:54 | 24 m | 0,96 | 2,41 | 4 h 17 m | 11,50 | 2,68 |
Werning 548 m |
15:54 | 1 h 00 m | 2,93 | 2,93 | 5 h 17 m | 14,42 | 2,73 |
Payerbacher Hof 496 m |
16:18 | 24 m | 1,47 | 3,68 | 5 h 41 m | 15,90 | 2,80 |
Ort | Zeit | Dauer Abschnitt |
km Abschnitt |
km/h Abschnitt |
Dauer Gesamt |
km Gesamt |
km/h Gesamt |
Gloggnitz Bahnhof 450 m |
09:04 | - | - | - | - | - | - |
Weißjacklberg Ankunft 823 m |
10:35 | 1 h 31 m | 4,35 | 2,87 | 1 h 31 m | 4,35 | 2,87 |
Weißjacklberg Aufbruch 823 m |
10:50 | - | - | - | 1 h 31 m | 4,35 | 2,87 |
Wolfsberg 722 m |
12:04 | 1 h 14 m | 3,40 | 2,76 | 2 h 45 m | 7,76 | 2,82 |
Gasthof Seelhofer Ankunft 686 m |
12:21 | 17 m | 0,81 | 2,86 | 3 h 02 m | 8,57 | 2,82 |
Gasthof Seelhofer Aufbruch 686 m |
13:39 | - | - | - | 3 h 02 m | 8,57 | 2,82 |
Ganshauswiese 933 m |
14:30 | 51 m | 2,09 | 2,46 | 3 h 53 m | 10,66 | 2,75 |
Haberlerkogel 938 m |
14:54 | 24 m | 0,97 | 2,42 | 4 h 17 m | 11,63 | 2,72 |
Werning 548 m |
15:54 | 1 h 00 m | 2,96 | 2,96 | 5 h 17 m | 14,59 | 2,76 |
Payerbacher Hof 496 m |
16:18 | 24 m | 1,48 | 3,69 | 5 h 41 m | 16,07 | 2,83 |
Das Fazit ist diesmal etwas durchwachsen und somit länger.
Den Weg hinauf zum Weißjacklberg würde ich so wie an diesem Tag gerne wieder einmal gehen. Die einzige Änderung, die ich daran vornehmen würde, wäre,
den richtigen Abschneider durch die Silbersberg-Siedlung zu nehmen. Nach dem Weißjacklberg würde ich allerdings nicht mehr auf
Biegen und Brechen versuchen, nach Prigglitz zu kommen, sondern einfach nach Gasteil gehen. Von dort kann man dann ja über
die Pottschacher Hütte weiter wandern.
(Von dort kann man ja dann wieder nach Prigglitz oder über auf den Gahns gelangen.)
Den Wolfsberg empfehle ich jetzt nicht unbedingt und schon gar nicht in der Art und Weise, wie wir diesen erwandert haben.
Das Wirtshaus Seelhofer hingegen war wie immer ein Highlight und würde ich wieder empfehlen. Auch der darauf folgende Weg hinauf
zur Gahnshauswiese ist super, allerdings wenn man ihm richtig folgt. Auch hier würde ich nicht unbedingt unsere Variante genau so gehen,
sondern darauf achten, wie man "offiziell" zur Gahnshauswiese gelangt. Allerdings würde ich im Anbetracht des Wolfsberg-Ausflugs eine
Wanderung auf die Gahnshauswiese von Gloggnitz über den Silbersberg starten.
Nach der Gahnshauswiese war der Abstecher zum Haberlerkogel leider nicht allzu interessant und diesen könnte man das nächste Mal auch auslassen.
Der Weg hinunter
nach Werning war dann wieder recht gemütlich und lässt sich ohne weiteres empfehlen.