Einleitung

Ali, Christian und ich hatten uns eigentlich den Samstag, den 30. September, als Wandertermin ausgemacht. Da ich aber noch einige Waldarbeiten fertig machen musste, verschoben wir unsere Wanderung auf den Freitag, den 6. Oktober.

Für die Wanderung hatten wir zunächst mehrere Routen aufgeschrieben. In die engere Auswahl schafften es folgende:

Da wir aber bei unserer letzten gemeinsamen Wanderung im Oktober 2022 schon einmal besprachen, dass der Silbersberg ein toller Start für eine Wanderung wäre, entschieden wir uns von Gloggnitz über den Silbersberg nach Prigglitz zu gehen und dann von dort über die Pottschacher Hütte und den Gahns nach Payerbach.

Wir vereinbarten, dass wir uns um 9:00 Uhr am Bahnhof in Gloggnitz treffen würden. Da meine Tochter um halb 8 den Bus in die Schule nahm, wollte ich die Zeit gleich nutzen und von zu Hause nach Gloggnitz wandern. Auf meinem Weg von zu Hause hinunter ins Tal ergaben sich schon die ersten schönen Ausblicke auf unsere Bergwelt.

Abbildung 1:
      Ein erster Blick auf den Otter und den Sonnwendstein vor der eigentlichen Wanderung
Abbildung 1: Ein erster Blick auf den Otter und den Sonnwendstein vor der eigentlichen Wanderung

Wie man bereits auf dem ersten Bild erkennen kann, war das Wetter traumhaft an diesem Tag. Das einzige was man etwas bemängeln könnte, wäre, dass die Fernsicht im Laufe des Tages immer schlechter wurde. Bilder wie dieses hier vom Otter waren daher leider vom Gahns aus nicht mehr so eindrucksvoll.

Bei meiner Aufwärmrunde traf ich einen Schulfreund meines Vaters, der in dieser Gegend viermal in der Woche eine Nordic Walking Runde antrat. Als er mir das erzählte, musste ich daran denken, dass ich den Sport auch mehr in meinen Alltag integrieren müsste. Zwei sportlichere Wochenenden wie diese - am nächsten Tag hatten wir mit der Pfarre einen Radausflug geplant - sind halt bei weitem nicht so effektiv, wie der Sport, den man fast täglich ausübt.

Nach dem Treffen kam ich bald wieder aus dem Waldabschnitt hinter Thürmannsdorf heraus und ich musste wieder ein Foto machen.

Abbildung 2:
      Ein wunderbarer Ausblick auf unsere Bergwelt in der Nähe von Thürmannsdorf: Rax, Mittagstein, Gahns mit der Roten Wand und
      davor der Silbersberg auf einen Blick
Abbildung 2: Ein wunderbarer Ausblick auf unsere Bergwelt in der Nähe von Thürmannsdorf: Rax, Mittagstein, Gahns mit der Roten Wand und davor der Silbersberg auf einen Blick

Auf diesem Bild sieht man auch schon viele Abschnitte, die wir an diesem Tag gehen wollten. In der Mitte hinter dem Wald sieht man Gloggnitz. Dahinter erhebt sich der Silbersberg, der diesmal den Start unserer Wanderung bilden sollte. Und dahinter sieht man dann noch den Gahns, über den wir ebenfalls wandern wollten und dahinter ist noch ein schmaler Streifen vom Schneeberg zu sehen. Rax und Mittagstein würden wir heute aber nicht mehr anvisieren.

Nachdem ich dann noch über die S6-Brücke gegangen war, bog ich rechts in den Wald ab und vergaß gleich wieder in den Waldweg nach links einzubiegen. Somit war ich mich gleich einmal vergangen und hoffte, dass es für heute das einzige Mal sein würde, dass ich vom Weg abkam. Ich schaffte es aber trotzdem nach Wörth über eine Waldschneise und einen kleinen, nicht geplanten Umweg. Danach war der Weg nach Gloggnitz zum Bahnhof ein Klacks. Allerdings meldete ich mich bei meinen Kollegen, dass ich mich wohl 5 Minuten verspäten würde. Ich finde das ist aber ein gutes Timing für eine 6,5-Kilometer-Wanderung.

Hier noch eine kurze Aufstellung zu meiner Aufwärmrunde:

GPS Distanzen meines Vorwanderns

Ort Zeit Dauer
Abschnitt
km
Abschnitt
km/h
Abschnitt
Dauer
Gesamt
km
Gesamt
km/h
Gesamt
Loitzmannsdorf
717 m
07:40 - - - - - -
Wörth
420 m
08:45 1 h 05 m 4,51 4,16 1 h 05 m 4,51 4,16
Gloggnitz Bahnhof
450 m
09:07 22 m 2,00 5,45 1 h 27 m 6,50 4,49

Von Gloggnitz hinauf auf den Silbersberg

Nachdem ich 5 Minuten nach 9 Uhr am Bahnhof von Gloggnitz aufkreuzte, fand ich Christian alleine vor. Jetzt hatte ich schon befürchtet, dass Ali keine Zeit gehabt hätte oder - wie wir vorher schon mal scherzten - dass er den Zug verpasst hätte. Christian beruhigte mich aber und meinte dass Ali meine Verspätung für einen Einkauf beim DM nutzen wollte. Da wir ja dann wohl 15 Minuten Zeit haben würden, setzten wir uns mal kurz.

Doch Ali kam eigentlich recht schnell daher, da er selbst herausgefunden hatte, dass der Weg zum DM länger dauern würde. Außerdem hatte er statt einem Rucksack sowieso schon ein DM-Sackerl mit dabei. Somit brachen wir um 9:13 Uhr auf, und gingen mal unter den Bahnsteigen durch und suchten die Abzweigung hinauf zum Silbersberg.

Unsere Unterhaltung begann mit einer Beschreibung von Ali, wie er eine App bei sich installieren wollte, was nur mit mehrmaligem De- und Neuinstallieren und einem Anruf bei einer Hotline gelang. Also gleich Informatiker-Horror zu Beginn. Als wir noch auf der Unteren Silbersbergstraße gingen und den Anfang unseres Wanderwegs suchten, sang Ali noch das obligatorische "Des Wandern ist des Jürgens Lust"-Lied. Danach fragte er mich, ob ich abgenommen hätte. Das kam unerwartet. Zumindest musste ich den Bauchgurt von meinem Wanderrucksack seit meiner letzten Wanderung im Frühjahr nicht verstellen.

Dann erblickte Christian, unser Adlerauge, die Abzweigung links hinauf auf den Silbersberg. Der Weg führte zunächst zwischen zwei Häusern durch und dann in Serpentinen im Wald hinauf auf den Berg. Hier entspann sich nur eine Wanderinformatiker-Gewichts-Diskussion. Kurze Zusammenfassung:

Abschließendes Fazit: Nur ich bin zu schwer.

Auf dem Weg hinauf wollte Christian zwischenzeitlich schon die Wartung der Geländer loben, wo wir ja vor einem Jahr noch sahen, dass viele der Balken abgebrochen waren. Doch dann kamen wir erst zu der besagten Stelle und die Situation der Geländer war in etwa gleich schlecht geblieben.

Als wir dann aus dem Wald heraus kamen und über die kurze Lichtung hinauf marschierten, fragte ich mal in die Runde, ob wir direkt auf die Straße hinter den Silbersberg gehen oder wie zuletzt mal in Richtung Zwickl-Matterl spazieren wollten. Wir entschieden uns für den Waldweg zum Zwickl-Matterl, auf dem es auch eine Stelle gab, mit ein paar Aussichten auf umliegende Gegend. (Als Aussichtspunkt würde ich diese Stelle allerdings nicht bezeichnen, weil man sich für jede Aussicht anders hinstellen muss, um etwas zwischen den Bäumen zu sehen.)

Abbildung 3:
      Das Schloss Gloggnitz vom Silbersberg aus gesehen
Abbildung 3: Das Schloss Gloggnitz vom Silbersberg aus gesehen

Aber wie man sieht kann man einen schönen Blick auf das Schloss Gloggnitz erhaschen. Außerdem sieht man dahinter auch die Mammutbäume, denen wir schon bei unserer letztjährigen Wanderung als auch bei unserer Wanderung entlang dem Wasserleitungsweg im Jahr 2011 begegnet waren.

Stellt man sich dann ein Stückchen weiter, so kann man die Burg Wartenstein sehen. Ali fragte mich, ob man dort Führungen machen kann. Da diese Burg aber in privatem Besitz ist, glaube ich nicht, dass es diese Möglichkeit gibt.

Abbildung 4:
      Burg Wartenstein vom Silbersberg aus
Abbildung 4: Burg Wartenstein vom Silbersberg aus, im Hintergrund der Otter

Damit man mir glaubt, dass ich nicht alleine hier unterwegs war, hab ich auch mal ein Foto von Christian und Ali gemacht, bevor Ali gefragt hat, ob jemand Schokolinsen essen will.

Abbildung 5:
      Ali und Christian beim Fast-Aussichtspunkt auf dem Silbersberg.
Abbildung 5: Ali und Christian beim "Fast-Aussichtspunkt" auf dem Silbersberg.

Dann gab es ein Stückchen weiter auch noch einen Blick auf den Sonnwendstein und den dahinter gelegenen Hirschenkogel. Im unteren Teil des Bildes sieht man noch den Eichberg.

Abbildung 6:
      Der Sonnwendstein und dahinter der Hirschenkogel
Abbildung 6: Der Sonnwendstein und dahinter der Hirschenkogel

Etwa eine Viertelstunde nach den Aussichten zwischen den Bäumen, kamen wir zum Zwickl-Matterl. Dort fragte ich mal meine Mitwanderer, ob sie Äpfel von meinem Baum haben wollen. Beide waren dafür und suchten sich welche aus. Auf die Frage von Ali, welche Sorte das sei, antwortete ich: Der gute alte Rodel-Apfel!

Nach dem lukullischen Mahl hatten meine Mitwanderer aus der Stadt, noch Bedenken, ob man den Apfelbutzen im Wald wegwerfen dürfte. Ali befürchtete sogar durch das Wegwerfen das Wuchern von mehreren Apfelbäumen zu erwirken, die dann die heimischen Bäume verdrängen würden. Ich konnte diese Ängste dann aber Gottseidank zerstreuen und Ali und ich verputzen auch gleich unseren zweiten Apfel. Das Papiersackerl mit dem letzten verbliebenen Apfel übergab ich an Christian.

Nachdem der Waldweg endete, kamen wir wieder bei der Schneise mit den Strommasten, die ins Tal hinunter führt, heraus. Dort lagen auch einige Bäume, die schon als Brennholz aufgeschlichtet waren. Wir folgten diesmal der Straße in Richtung "Auf der Wiese". (Bei unserer Wanderung vor einem Jahr, waren wir auf dieser Straße in die andere Richtung nach Gloggnitz zurückgegangen.)

Auf der Wiese und Prigglitz

Wir folgten zunächst der Straße hin zu einer Kapelle, wo sich die Straße teilte. Wir hielten uns rechts und sahen dann den Bio Zwickl Hofladen von Silbersberg. Wir folgten weiter der Straße, auf der eigentlich nur selten Autos fuhren bis zu einem Waldabschnitt, wo wir einen Pfeil nach Prigglitz fanden. Also nahmen wir diesen Abschneider durch den Wald. (Später in Prigglitz sah ich, dass wir auch der Straße folgen hätten können und dann beim Gasthof Seelhofer vorbeigekommen wären.)

Der Weg führte uns zunächst durch den Wald bergab, bis wir auf einer Kuhweide herauskamen, bei der es wieder bergauf ging. Natürlich kam dabei auch wieder zur Sprache, dass erst in dieser Woche eine Frau in Tirol von einer Kuh angegriffen worden war. Sie ging aber anscheinend auch mit einem Hund spazieren. Das führte mich dann zu dem Thema bei dem eine Joggerin in Oberösterreich von einem Hund totgebissen worden war.

Als wir dann die Kuhweide verlassen hatten und auf einer kleinen Straße Richtung Prigglitz marschierten, waren wir im Gespräch bereits beim Hundediplom für Blindenhunde angekommen, von dem uns Ali erzählte.

Kurz bevor wir dann nach Prigglitz einbogen, machte ich noch ein Foto vom Gahns.

Abbildung 7:
      Kurz vor Prigglitz konnten wir schon einmal einen Blick auf den Gahns und die Rote Wand werfen.
Abbildung 7: Kurz vor Prigglitz konnten wir schon einmal einen Blick auf den Gahns und die Rote Wand werfen.

Von Prigglitz hinauf zur Pottschacher Hütte

In Prigglitz angekommen hoffte ich, dass wir schnell ein paar Wegweiser zur Pottschacher Hütte finden würden. Und tatsächlich mussten wir nicht einmal bis zum Ortskern, den ich bei der Kirche vermutete, gehen. Schon ein Stück davor zeigten ein paar gelbe Wegweiser eine steile Asphaltstraße hinauf. Auf dieser Straße entdeckten wir auch eine Straßenlaterne mit QR-Code, den man für Störungsmeldungen verwenden kann. Danach kamen wir bei einem Hochwasserbehälter vorbei. Die Straße endete bei einem Bankerl, wo zugleich dann zwei Waldwege begannen.

Christian setzte sich auf dieses Bankerl. So verloren wir wertvolle Minuten. Wir wiesen Christian mehrmals darauf hin, aber er ließ sich nicht abhalten und aß hier seinen Apfel, wonach ich mein Sackerl wieder zurückbekam, das ich nämlich später noch brauchen würde. (Im Prinzip ist diese Wanderung auch irgendwie die Geschichte dieses ominösen Papiersackerls, in dem zuerst Äpfel drin waren!)

Nach der kurzen Pause gingen wir den rechten Waldweg entlang, der zunächst eher flach weiterging. Dabei besprachen wir das Thema, das ich auch schon bei meiner Aufwärmrunde hatte: Bewegung im Alltag, tägliches Spazieren oder Schwimmen. Doch dann ging es auf einmal einen steilen Waldweg hinauf. Ali war glücklich, weil er das sehr gerne hat und unsere Unterhaltung verstummte während dieses Anstiegs.

Ich befand nach diesem Anstieg wieder, dass dieser den Kreislauf in Schwung gebracht habe und dass das wieder gut für den Körper sei, um auf unsere vorige Unterhaltung wieder zurückzukommen. Der steile Waldweg mündete in einen Güterweg, auf dem wir wieder auf das Wetter zu sprechen kamen. Der Herbst schien ja bisher wie ein nicht mehr endender Sommer zu sein. Es gab jede Menge sonnige Tage, Temperaturen oftmals bis zu 30 Grad und kaum Regen. Der Boden war in unserer Region im südlichen Niederösterreich ziemlich ausgetrocknet. Außerdem merkte man in der Natur auch kaum etwas vom Herbst. Wir waren im Wald auf fast 900 Meter Seehöhe und nahezu jeder Baum war noch grün. Und das im Oktober. Berichte in den Medien sprachen ja von einem Rekord-Herbst und auch vom wärmsten Jahr weltweit seit 100.000 Jahren.

Nach einem kurzen Stück auf dem Güterweg war die Pottschacher Hütte in Sicht. Es gab einen Abschneider, der zwar kurz aber steil über eine Wiese führte. Das gefiel diesmal Ali gar nicht so, weil es keine Wurzeln gab, wo man sich wie bei Stufen abstoßen konnte. Außerdem gab es jetzt auch keinen Schatten mehr. Aber der Anstieg war recht kurz und die Hütte war ja schon in Sichtweite.

Einkehr bei der Pottschacher Hütte

Bei der Pottschacher Hütte angekommen, nahmen wir gleich am ersten Tisch im Freien Platz. In der Zwischenzeit war es kurz nach 12:00 Uhr. Wir waren also fast 3 Stunden von Gloggnitz - mit der einen oder anderen Unterbrechung - durchgewandert.

Es gab zwar hier eine herrliche Aussicht auf den Sonnwendstein, aber die war aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit eher diesig. Daher fotografierte ich lieber meine Mitwanderer, die kurz nach der Bestellung schon ihre Frittatensuppen bekamen.

Abbildung 8:
      Kurz vorm Suppenessen auf der Pottschacher Hütte
Abbildung 8: Kurz vorm Suppenessen auf der Pottschacher Hütte

Auf diesem Bild sieht man beim Besteck auch den Spruch "Nichts bringt uns auf unserem Weg besser voran als eine Pause.", über den ich nur sagen kann: Wie wahr, wie wahr!

Wir aßen unsere Suppen. Danach gönnte ich mir wieder Linsen mit Knödel, die ich schon ein paar Wochen zuvor hier gegessen hatte. Meine beiden Mitwanderer aßen jeweils ein Tarkari.

Obwohl ich beim Raufgehen ordentlich ins Schwitzen gekommen war, musste ich nicht mein Leiberl wechseln, weil es so angenehm sonnig und warm war. Während wir noch ein wenig plauderten, sahen wir über uns schon einen Segelflieger, der seine Runden zog. Diesen sollten wir später noch einmal sehen.

Um 13:15 Uhr brachen wir dann auf, um über den Gahns zu marschieren.

Hinauf zur Roten Wand

Wir starteten auf einem schmalen Waldweg etwas steiler bergauf. Der Waldweg begann genau in der Kehre, auf dem Weg hinauf zur Pottschacher Hütte. Auf diesem Waldweg überquerten wir nach kurzer Zeit den ersten Güterweg. Dort warteten Ali und ich kurz auf Christian. Dabei wollte Ali mal meinen Rucksack anheben. Er war ziemlich überrascht vom Gewicht, zumal er ja nur sein DM-Sackerl zu schultern hatte.

Nachdem Christian aufgeholt hatte, ging es weiter auf dem Waldweg. Nach einiger Zeit trafen wir dann auf die Stelle, die mich immer an die Waltons erinnert. (Das hat es auch schon im Jahr 2011 getan!) Warum genau kann ich aber heute auch noch nicht erklären.

Abbildung 9:
      Die Lichtung, die mich immer an die Waltons erinnert
Abbildung 9: Die Lichtung, die mich immer an die Waltons erinnert

Nach dieser Stelle prophezeite ich meinen Mitwanderern, dass wir bald viele Ameisenhügel sehen würden. Aber sie kamen nicht. Zumindest nicht gleich. Außerdem hatte ich geglaubt, dass ich mich an diesem Tag nicht mehr vergehen würde. Doch leider war dies ein Irrtum. Eine Holzhütte mitten im Wald lenkte uns vom eigentlichen Weg ab. Der Pfad, auf dem wir plötzlich waren, verlor sich im Wald. Daher gingen wir kurz mal "querwaldein" bis wir wieder am Weg waren.

Nachdem wir erfolgreich dem eigentlichen Weg eine Weile folgen konnten, hatten wir die Chance einen Abstecher zur Roten Wand zu machen. Ich war noch nie dort gewesen und fragte mich nur, wie lange es dahin dauern würde. Aber es war wirklich nur ein Abstecher und schon bot sich uns kurz nach 14:00 Uhr ein wunderbarer Ausblick vom Gahns hinunter ins Tal.

Abbildung 10:
      Der Blick von der Roten Wand zurück hinunter nach Prigglitz
Abbildung 10: Der Blick von der Roten Wand zurück hinunter nach Prigglitz

Es wären an dieser Stelle wohl viele schöne Fotos möglich. Ich habe mich unter anderem für den Blick zurück hinunter nach Prigglitz entschieden, weil man darauf den Weg sieht, den wir entlang gegangen waren. Beginnend am rechten oberen Eck des Bildes sieht man noch einen kleinen Teil des Waldes vom Silbersberg. Von dort kamen wir herunter und folgten der Straße unterhalb der Wiese bis wir durch den Waldabschnitt gingen. Dann folgte die Kuhweide bis wir zu der Straße kamen, die in einem Bogen in die Ortschaft Prigglitz führte.

Als nächstes entschied ich mich für ein Bild mit unserem Begleiter, den wir schon von der Pottschacher Hütte aus gesehen hatten.

Abbildung 11:
      Der Segelflieger, dem wir zuwinkten. Im Hintergrund das Schwarzatal mit Blick auf Wimpassing.
Abbildung 11: Der Segelflieger, dem wir zuwinkten. Im Hintergrund das Schwarzatal mit Blick auf Wimpassing.
Der markante Felsen im Hintergrund rechts unter dem Segelflieger ist der Türkensturz.

Wir winkten natürlich brav dem Segelflieger und er kam uns auch wirklich nahe, so dass er das sehen hätte müssen. Auf dem Bild sieht man außerdem im Hintergrund den Türkensturz schön verschwommen. (Da sieht man halt meine Klasse als Fotograf!) Dann sieht man unterhalb vom Segelflieger das Hochhaus von Wimpassing und der linke Hügel müsste dann der Gfieder sein, auf dem es auch eine schöne Aussichtswarte gibt, die hoffentlich um die Weihnachtszeit wieder als Kerze weithin sichtbar erstrahlt.

Und weil ich das erste Mal hier war, war natürlich auch ein Bild von der Roten Wand zu machen.

Abbildung 12:
      Weil wir schon da waren, die Rote Wand aus der Nähe.
Abbildung 12: Weil wir schon da waren, die Rote Wand aus der Nähe.
Ob die Farbe des Gesteins von Eisen kommt, wussten wir zumindest an unserem Wandertag nicht.

Nach dem Anblick der Roten Wand, merkten Christian und Ali an, dass eine rötliche Färbung vom Gestein nicht automatisch bedeutet, dass es sich hier um Eisen oder Eisenoxid, also Rost, handeln muss. Es kann auch was anderes sein. Wer aber jetzt glaubt, hier einen Erkenntnisgewinn herauszulesen, wird bitter enttäuscht. Wir wissen jetzt noch weniger als zuvor. Es kann sein, dass es Eisen ist, das den Fels rot färbt, es muss aber nicht so sein.

Wir wanderten also zurück zu unserem eigentlichen Weg und meisterten die letzten Steigungen hinauf zum Gipfel unserer Tour. Erst bei diesem Weg hinauf sahen wir dann auch die Ameisenhügel, die ich vorher erwähnt hatte. Allerdings kam es mir gefühlt so vor, als wären es weniger als zu früheren Zeiten. Ein Beispiel für einen solchen Hügel habe ich bei meiner Wanderung aus 2011 festgehalten.

Am höchsten Punkt unserer Wanderung angekommen, durfte natürlich die Schokolinsen-Ausgabe nicht fehlen. Ich blieb als einziger weiterhin standhaft und naschte nicht. Vermutlich auch weil ich der schwerste von uns war.

Abbildung 13:
      Nach der letzten Steigung hinauf zum Gipfel unserer Tour haben sich meine Mitwanderer natürlich wieder Schokolinsen verdient.
Abbildung 13: Nach der letzten Steigung hinauf zum Gipfel unserer Tour haben sich meine Mitwanderer natürlich wieder Schokolinsen verdient.

Eigentlich wollte ich kurz nach der letzten Steigung noch schauen, ob man zu einem Hochstand kommt, wo man zum Schneeberg schauen kann. Nachdem die umliegenden Bäume aber schon wieder gewachsen waren und ich diesen Hochstand nicht sehen konnte, verzichtete ich darauf und wir gingen weiter. Dabei kamen wir auch an dem urigen Baum wieder vorbei, den ich auch 2011 festgehalten habe.

Ab dann ging es bergab und ich ermahnte meine Mitwanderer, den Blick nach links zu richten, damit wir beim Weg hinunter zur Waldburgangerhütte ja nicht die Aussichtswarte verpassen würden. Und dann kam das:

Eine nicht mehr vorhandene Aussichtswarte und die Waldburgangerhütte

An der Stelle, an der früher die Aussichtswarte war, fanden wir nur mehr die Betonsockel vor. Davor gab es noch ein Bankerl und folgendes Matterl:

Abbildung 14:
      Das Matterl bei der nicht mehr vorhandenen Aussichtswarte
Abbildung 14: Das Matterl bei der nicht mehr vorhandenen Aussichtswarte
Inschrift: Wo Kreuze steh'n, da flammt das Licht, da lässt sich Hoffnung fassen. Wo Kreuze steh'n da bist Du nicht allein, da bist Du nicht verlassen.

Wir setzten uns zwar kurz auf das Bankerl, ich erinnerte aber daran, dass wir in ein paar Minuten sowieso schon bei der Waldburgangerhütte sitzen könnten. Deshalb machten wir uns gleich wieder auf und um 15:30 Uhr, also 2 Stunden und 15 Minuten nach unserem Aufbruch von der Pottschacher Hütte, kamen wir bei der Waldburgangerhütte an. Und als Beweis, dass ich auch bei der Wanderung dabei war, machte Ali ein paar Fotos von mir vor der Hütte.

Abbildung 15:
      Ali fotografierte mich dann mal vor der Waldburgangerhütte
Abbildung 15: Ali fotografierte mich dann mal vor der Waldburgangerhütte

Danach setzten wir uns für 45 Minuten vor der Hütte in die Sonne. Die Hütte selbst war ja geschlossen, da sie nur an Wochenenden und Feiertagen zwischen Mai und Oktober geöffnet ist. Jetzt packte ich noch eine Elektrolyt-Stärkung für jeden von uns aus, Ali bot uns gebrannte Mandeln an und wir ließen es uns gut gehen. Das tolle war, dass die Sonne super wärmte, aber keinen Sonnenbrand mehr verursachte.

Hin und wieder kamen ein paar Wanderer von der Bodenwiese herauf und gingen an der Hütte vorbei. Aber auf unserem Weg über den Gahns trafen wir keine anderen Wanderer. Nach der Rast packte ich die geleerten Dosen in das bereits vorgestellte Papiersackerl ein, wir stellten die Tische und Bänke wieder so hin, wie wir sie vorgefunden hatten und machten uns dann auf den Weg hinunter ins Tal.

Die Jubiläumsaussicht und der Abstieg nach Payerbach

Abbildung 16:
      Abschiedsfoto von der Waldburgangerhütte
Abbildung 16: Abschiedsfoto von der Waldburgangerhütte

Der Weg hinunter begann zunächst recht steil, bis wir dann wieder auf einen Güterweg trafen, dem wir nach rechts folgten. Dann wies ein Pfeil nach links weg in den Wald hinein. Wir folgten einem schmalen Weg längere Zeit hinunter, bis wir einen weiteren Güterweg querten. Dann gab es wieder die Möglichkeit, die von mir schon oft erwähnte, Jubiläumsaussicht zu besuchen und das taten wir.

Nachdem ich in der Früh schon ein Foto vom Sonnwendstein gemacht hatte, bin ich froh, dass ich auch von dieser Stelle noch ein halbwegs gutes Bild von diesem markanten Berg in den Wanderbericht geben kann.

Abbildung 17:
      Der Sonnwendstein von der Jubiläumsaussicht
Abbildung 17: Der Sonnwendstein von der Jubiläumsaussicht

Bei einer kurzen Rast am Bankerl der Jubiläumsaussicht, legten wir unseren nächsten Online-Termin und unseren nächsten Wandertermin im Frühjahr fest. Dies wäre wieder der Sonntag nach Ostern, also der Weiße Sonntag, der 2024 auf den 6. April fallen würde. Ob wir es wirklich schaffen würden, diesen Termin wahrzunehmen, erfährt man nur auf dieser Seite. Also wieder mal reinschauen!

Ali merkte an, dass wir uns schön langsam über einen Zug für die Rückreise informieren sollten. Der nächste Zug würde Payerbach um 17:53 Uhr verlassen. Mittlerweile war es schon 16:55 Uhr geworden und ich wusste, dass es sehr knapp werden würde, diesen Zug zu erreichen.

Weil es so gut passt, kann man übrigens von der Jubiläumsaussicht einen schönen Blick hinunter auf die Südbahn werfen.

Abbildung 18:
      Die Spielzeugeisenbahn-Aussicht hinunter nach Payerbach
Abbildung 18: Die Spielzeugeisenbahn-Aussicht hinunter nach Payerbach

Wir machten uns also schleunigst auf, um den Zug noch zu erreichen. Immerhin ging es ja jetzt nur mehr bergab. Im Wald drinnen, gab es aber ein paar steile und vor allem felsige Abstiege zu meistern. Zumindest waren wir also nicht so gute Berggämsen, dass wir den Weg hinablaufen hätten können.

Knapp bevor wir aus dem Wald rauskamen und dann bei einem Bauernhof durchgingen, sah ich noch, dass für einen Gang in den Berg hinein, eine neue graue Türe eingebaut worden war. Früher war das eine alte rostige Eisentür. Zumindest meinte ich das so in Erinnerung zu haben.

Beim Bauernhof angekommen überholte uns der einzige Wanderer, den wir auf dem Weg trafen. Ich ließ mich aber nicht aus der Ruhe bringen und machte das übliche Foto zurück hinauf zur Jubiläumsaussicht.

Abbildung 19:
      Der Blick zurück auf die Jubliäumsaussicht
Abbildung 19: Der Blick zurück auf die Jubliäumsaussicht

Danach folgten wir noch ein Stück der Asphaltstraße, bis wir die beiden Abschneider durch den Wald nahmen, um nicht die Serpentinen der Straße ausgehen zu müssen. Als wir dann beim letzten Abschneider wieder zurück auf die Straße kamen, sahen wir, dass Pferde auf der Wiese weideten, wo 2011 noch Schottische Hochlandrinder waren. Ali schoss noch ein paar Fotos für seine Nichte und ich befreite ein Fohlen von ein paar Kletten, die sich auf seinem Kopf festgeheftet hatten.

Ali ging dann voraus, weil er wirklich ernsthaft gewillt war, den Zug um 17:53 Uhr zu erwischen. Christian und ich plauderten dann noch ein bisschen über KI und die Aufwertung von Fotografien durch diese Technologie. Ich merkte da an, dass es mich interessieren würde, alte österreichische Filme - so wie die Hans-Moser-Filme - mit einer solchen Technologie zu überarbeiten. Zum einen, um sie besser zu kolorieren und zum anderen, um die Auflösung der Filme zu erhöhen. Die Bildqualität lässt ja bei alten Filmen oft sehr zu wünschen übrig, und es wäre daher für mich interessant ob man brauchbare Verbesserungen erzielen könnte.

Wenn man der Straße folgt, kommt man zwar direkt beim Bahnhof vorbei, man kann aber nicht dort hin gehen bzw. man müsste dann auch noch über alle Gleise marschieren. Also geht man durch eine Unterführung und dann auf einem Fußgängerweg links hinauf zum Bahnhof. Und zu unserer Überraschung kamen wir auch noch rechtzeitig an, da der Zug noch im Bahnhof stand.

Da wir nicht wussten, ob Ali nun schon eine Karte gekauft hatte und eingestiegen war, gingen wir mal zum Zug. Christian drückte schon auf den Türknopf, um einzusteigen, doch da tat sich nichts mehr. Die Schaffnerin gab dem Triebfahrzeugführer das Zeichen zur Abfahrt und ließ uns beinhart am Bahnsteig stehen. Erst dann sahen wir, dass auch Ali noch nicht zugestiegen war und erst vom Fahrkartenautomaten auf den Bahnsteig kam.

Wir gingen dann noch ein Stück zum Payerbacher Hof und ließen die Wanderung dort ausklingen. Meine beiden Mitwanderer nahmen also den Zug um 18:53 Uhr zurück in die Heimat, während ich mit dem Auto abgeholt wurde.

Höhenanalyse

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Die Zeitaufstellung

GPS Distanzen

Ort Zeit Dauer
Abschnitt
km
Abschnitt
km/h
Abschnitt
Dauer
Gesamt
km
Gesamt
km/h
Gesamt
Gloggnitz Bahnhof
450 m
09:13 - - - - - -
Aussicht am Silbersberg
686 m
09:55 42 m 1,53 2,19 42 m 1,53 2,19
Zwickl-Matterl
720 m
10:11 16 m 0,37 1,40 58 m 1,91 1,97
Prigglitz
664 m
11:10 59 m 2,87 2,92 1 h 57 m 4,77 2,45
Pottschacher Hütte Ankunft
914 m
12:05 55 m 2,12 2,31 2 h 52 m 6,89 2,40
Pottschacher Hütte Aufbruch
914 m
13:15 - - - 2 h 52 m 6,89 2,40
Rote Wand
1154 m
14:10 55 m 2,19 2,39 3 h 47 m 9,08 2,40
Waldburgangerhütte Ankunft
1182 m
15:30 1 h 20 m 2,73 2,05 5 h 07 m 11,81 2,31
Waldburgangerhütte Aufbruch
1182 m
16:15 - - - 5 h 07 m 11,81 2,31
Jubiläumsaussicht Ankunft
995 m
16:40 25 m 1,26 3,02 5 h 32 m 13,07 2,36
Jubiläumsaussicht Aufbruch
995 m
16:55 - - - 5 h 32 m 13,07 2,36
Payerbach Bahnhof
513 m
17:55 1 h 00 m 3,02 3,02 6 h 32 m 16,08 2,46

Direkte Distanzen (Höhenmeter inkludiert)

Ort Zeit Dauer
Abschnitt
km
Abschnitt
km/h
Abschnitt
Dauer
Gesamt
km
Gesamt
km/h
Gesamt
Gloggnitz Bahnhof
450 m
09:13 - - - - - -
Aussicht am Silbersberg
686 m
09:55 42 m 1,56 2,23 42 m 1,56 2,23
Zwickl-Matterl
720 m
10:11 16 m 0,38 1,43 58 m 1,94 2,01
Prigglitz
664 m
11:10 59 m 2,88 2,93 1 h 57 m 4,83 2,48
Pottschacher Hütte Ankunft
914 m
12:05 55 m 2,15 2,34 2 h 52 m 6,98 2,43
Pottschacher Hütte Aufbruch
914 m
13:15 - - - 2 h 52 m 6,98 2,43
Rote Wand
1154 m
14:10 55 m 2,22 2,42 3 h 47 m 9,20 2,43
Waldburgangerhütte Ankunft
1182 m
15:30 1 h 20 m 2,76 2,07 5 h 07 m 11,95 2,34
Waldburgangerhütte Aufbruch
1182 m
16:15 - - - 5 h 07 m 11,95 2,34
Jubiläumsaussicht Ankunft
995 m
16:40 25 m 1,28 3,08 5 h 32 m 13,24 2,39
Jubiläumsaussicht Aufbruch
995 m
16:55 - - - 5 h 32 m 13,24 2,39
Payerbach Bahnhof
513 m
17:55 1 h 00 m 3,07 3,07 6 h 32 m 16,31 2,50

Fazit

Nachdem schon der September in diesem Jahr alle Temperatur-Rekorde geschlagen hatte, setzte sich das spätsommerliche Wetter auch im Oktober fort. Wir hätten uns also keinen schöneren Tag für das Wandern wünschen können. Auf der Pottschacher Hütte und auf der Waldburgangerhütte konnten wir uns in Ruhe sonnen, was für diese Jahreszeit nicht selbstverständlich ist.

Dadurch, dass wir am Freitag unterwegs waren, trafen wir auf unserem Wanderweg nur bei den Hütten andere Leute. Erst beim Weggehen von der Jubiläumswarte trafen wir auf dem Weg einen anderen Wanderer.

Auf dieser Wanderung habe ich es zum zweiten Mal geschafft, von zu Hause weg auf die Bodenwiese zu gehen. (Das erste Mal bin ich das im Jahr 2021 gegangen.) Ansonsten gab es für mich mit dem Weg vom Silbersberg nach Prigglitz und mit dem Abstecher zur Roten Wand auch zwei neue Abschnitte, die ich noch nicht gegangen bin. Der Rest der Wanderung setzte sich aus meinen Lieblingswanderwegen zusammen, somit kann das Fazit ja nur positiv ausfallen.

Außerdem war es wieder eine Freude mit Ali und mit Christian Zeit zu finden, um diese Wanderung in Angriff zu nehmen.