Bei unserer letzten Wanderung hatten sich Ali, Christian und ich ja ausgemacht, dass wir
auch mal wieder eine Frühjahrswanderung in Angriff nehmen wollten. Diese hatten wir eigentlich für
den Weißen Sonntag, den Sonntag nach Ostern,
vorgenommen.
Da sich an diesem Wochenende schon meine Frau was vorgenommen hatte und ich somit ein Vater-Tochter-Wochenende hatte, verschoben wir den
Wandertermin auf den Samstag danach. Und das war auch gut so, da ich ansonsten aufgrund der Schafblattern, die ich von meiner Tochter übernommen
hatte, die Wanderung absagen hätte müssen. Für die Wanderung am Samstag, den 22. April, musste dann aber Ali leider kurzfristig absagen.
Als Ausgangspunkt für unsere Wanderung hatte ich den Semmering
im Kopf. Da kam wieder die Idee auf, vom Semmering über einige Kogel hin
zum Preiner Gscheid zu wandern. (Wie
hier
beschrieben.) Allerdings war es ziemlich unklar, wie die Schneelage zu diesem Zeitpunkt sein würde und ob Hütten für eine Jause auf dem
Weg sein würden. Daher schlug ich eine Strecke vor, die höhere Lagen ausschloss, und zwar vom Semmering nach
Maria Schutz und dann weiter über
die Schanz-Kapelle nach Raach.
Christian nahm den Zug von Wien auf den Semmering und meine Schwester erklärte sich bereit, mich auf den Semmering zu fahren. An dem Tag hatten
wir wirklich Glück mit dem Wetter. Bei mir zu Hause herrschte strahlender Sonnenschein und es war keine Wolke zu sehen. Umso überraschter war
ich, als ich am Semmering ankam, wo sich eine Nebelwand von der steirischen Seite des Passes herüberwälzte. Und es war natürlich auch gleich
viel kälter als zu Hause.
Meine Schwester ließ mich auf der Passstraße aussteigen und ich spazierte gemütlich runter zum Bahnhof, da ich noch Zeit hatte, bis
Christian mit dem Zug ankommen würde. Auf dem Weg hinunter zog ich mir mal meine Jacke an, da es hier wesentlich kühler war.
Christians Zug kam in etwa um 9:00 Uhr am Bahnhof an. Nach einer kurzen Begrüßung und einem Start-Snack von Christian ging es los.
Zunächst mussten wir mal auf die Passhöhe kommen. Dafür folgten wir zunächst einmal der Straße hinauf zur Passstraße. Schon auf dieser Stelle
ergaben sich schöne Ausblicke.
Abbildung 1: Ein erster Blick zum Schneeberg kurz nach dem Bahnhof Semmering
Zum einen gab es da den Blick zurück in Richtung
Schneeberg, von dem man vom Klosterwappen bis
zum Elisabeth-Kircherl an diesem Tag alles schön sehen konnte. Knapp davor konnte man noch den Gipfel des Mittagsteins erkennen und davor
sieht man den Kreuzberg, auf dem wir zuletzt gewandert waren.
Zum anderen gab es den Blick nach vorne, wo man schon sehr schön den
Sonnwendstein aber auch eines unserer nächsten Ziele sehen konnte.
Abbildung 2: Das Sporthotel am Semmering
An diesem Sporthotel, das auf meiner alten Wanderkarte noch als OMV-Hotel eingezeichnet war, würden wir dann später vorbeigehen und auf den
eigentlichen Wanderweg in Richtung Maria Schutz abzweigen.
Aber davor überquerten wir noch die Passstraße und gelangten über Serpentinen auf einem asphaltierten Fußgänger-Weg hinauf zur Passhöhe.
Da mussten wir in Erinnerung an unsere Wanderung vom Semmering nach Schlagl
im August 2012 folgendes Foto machen:
Abbildung 3: Christian bei der Passhöhe Semmering vor dem Ziel der Weltcup-Strecke vom Hirschenkogel
Man sieht Christian an, dass es zu dem Zeitpunkt recht kalt war und dass ich jetzt schon zum zweiten Mal gegen die strahlende Sonne fotografiert
habe. Was man auf diesem Foto nicht sieht, ist, dass von der rechten Seite eine Wolkenbank versuchte, sich ihren Weg zu bahnen. Wir setzten
aber unsere Wanderung sowieso nach links hin fort und somit weiter dem schönen Wetter entgegen.
Bei unserer Wanderung im August 2012 gingen wir auch auf
den Hirschenkogel, den Sonnwendstein und den Kummerbauerstadl und kamen
dann zur Schanz-Kapelle. Diesmal mieden wir aber diese höheren Lagen und daher fragte sich Christian schon recht früh, ob die Semmeringer Passhöhe
unser höchster Punkt heute sein würde. Ich sagte: "Nein, weil es zumindest bis zum Sporthotel noch ein Stückerl bergauf geht."
Auf dem Weg dorthin machte Christian auch dieses schöne Foto vom Sporthotel mit dem Sonnwendstein im Hintergrund.
Abbildung 4: Das Sporthotel am Semmering mit dem Sonnwendstein im Hintergrund
An der Stelle dieses Fotos gab es auch einen kleinen Blickpunkt aus dem Jahr 1959, von dem man in Richtung Schneeberg sehen hätte können.
Allerdings zogen sich durch diesen Blickpunkt bereits Stromleitungen, die wohl in den 50er Jahren noch nicht da waren, und auch die Bäume
versperrten schon teilweise die Sicht.
Beim Sporthotel angekommen hielten wir uns rechts und bogen dann auf den eigentlichen Wanderweg ein. Endlich war kein Asphalt mehr unter den
Füßen und wir befanden uns auf einem schönen Waldweg. Dabei besprachen wir, dass Österreich bei der Bodenversiegelung, die jährlich vorgenommen wird,
ganz weit vorne liegt. (Das kann man beispielsweise hier nachlesen.)
Bei der Wanderung durch den Wald wechselten Sonneneinstrahlung und Windstärke immer wieder ab. Man wusste also nicht, ob man gerade die Jacke
aufmachen oder sich noch zusätzlich eine Haube aufsetzen sollte.
Bei der ersten Weggabelung, wo man sich entscheiden konnte, ob man auf den Sonnwendstein hinauf oder nach Maria Schutz hinunter geht,
gab es eine kleine Anhöhe. Auf diesem befand sich dieses Kreuz:
Abbildung 5: Ein Kreuz auf einer kleinen Anhöhe neben dem Weg
Mit der Inschrift: Vater in Deine Hände empfehle ich meinen Geist
Dieses Kreuz wurde 1886 errichtet. Knapp vor dieser Stelle gab es ein Gedenkkreuz, wo 1986 - also 100 Jahre später - leider
jemand in die Tiefe gestürzt ist.
Wir hielten uns dann weiter am Weg in Richtung Maria Schutz. (Beim Sporthotel hatte uns eine Tafel gesagt, dass wir uns zunächst
an der grünen und dann an der roten Markierung halten sollten. Oder war es umgekehrt? Aber es war wurscht! Es war eh überall
Maria Schutz angeschrieben.)
Wir plauderten unter anderem über mögliche zukünftige Wanderungen. Da besprachen wir die Möglichkeit vom Semmering über ein
paar Kogeln zum Preiner Gscheid zu wandern. Ich warf ein, dass ich die Strecke nicht kannte und dass ich auch nicht wüsste, ob und wo man
dort einkehren könne. Christian meinte aber, dass ihm das egal wäre, und dass er auch solche Wanderungen spannen fände, wo ich mich nicht
halbwegs auskennen würde. (Ich erinnere ihn dann daran, wenn wir mitten im Wald stehen und nicht wissen, wo wir hin müssen.)
Christian fragte sich nach einiger Zeit, ob wir in die falsche Richtung gehen würden, da uns ein paar Wandergruppen entgegen kamen, wir aber keinen
in unserer Richtung gehen sahen. Ich zweifelte das erste Mal an dem Weg, als wir eine Asphalt-Straße überquerten. Ich dachte, dass dies die
Straße vom Semmering nach Maria Schutz sein müsste und dass wir nach deren Überquerung wieder bergauf gehen müssten, um nach Maria Schutz zu
kommen. Umso mehr war ich überrascht dass wir dann auf die Lourdesgrotte trafen ohne davor wieder bergauf zu gehen.
Abbildung 6: Die Lourdesgrotte knapp bevor man nach Maria Schutz kommt
Also ganz genau genommen war ich überrascht, überhaupt auf die Lourdesgrotte zu stoßen, weil ich sie einfach nicht kannte. Bei der Recherche
zu diesem Wanderbericht habe ich dann auf dieser Seite folgenden Text gefunden:
Im Jahr 2020 wurde in Maria Schutz der Verein zur Förderung der Wallfahrt E.V. gegründet.
Das erste Projekt dieses Vereins in dem Bürgermeister Wolfgang Ruzicka, BEd, unser Rektor
Pater Anton Lässer, Gewerbetreibende in Maria Schutz und weitere Förderer Mitglied sind,
war die Errichtung der Lourdesgrotte am Fuße des Sonnwendsteins. Sie wurde mit Fördermitteln des
Landes errichtet und am 7. Dezember 2020 durch Christoph Kardinal Schönborn eingeweiht. Sie ist
sehr schön im Wald gelegen, oberhalb des Feuerwehrhauses. Die Sitzgelegenheiten und die Marienstatue
laden zum Verweilen und Beten ein. Bei der Grotte können Opferlichter angezündet werden.
Nachdem meine letzte Wanderung zwischen Semmering und Maria Schutz sicher weit vor 2020 war, konnte ich das nicht kennen. Aber was für mich
noch immer komisch war, war die Tatsache, dass wir uns oberhalb von Maria Schutz befanden. Und das obwohl wir ja weiter oben eine
Straße überquert hatten. Aber wir gingen eigentlich nur mehr bergab und kamen dann hinter dem Kirchenwirt von Maria Schutz raus.
Abbildung 7: Maria Schutz und der Kirchenwirt von hinten gesehen
Und hier gibt es auch ein paar Hügel von meinem Lieblingshaustier!
Es waren also viele offene Fragen zu diesem Zeitpunkt noch zu beantworten. Die wichtigste war für uns aber: "Was essen wir jetzt beim Kirchenwirt?"
Um 11:20 Uhr kehrten wir beim Kirchenwirt ein. Uns wurde ein schlanker 2-Mann-Tisch zugewiesen, weil für
die Mittagszeit eine größere Anzahl an Gästen erwartet wurde. Auf diesem Tisch saßen wir direkt neben dem Eingang und konnten die eintreffenden
Leute beobachten.
Christian entschied sich recht schnell für das
Menü bestehend aus einer Gemüsesuppe, einem Schweinsbraten und einem Kuchen. Ich war auf der Suche nach dem
Fiakergulasch, auf das ich mich den ganzen Vormittag schon gefreut hatte, wurde aber nicht fündig. Glücklicherweise wies mich
Christian auf das Herrengulasch hin, das ich eigentlich gesucht hatte.
Nach dem köstlichen Essen rief mich meine Frau an und erzählte mir, dass wir morgen zu Hause auch Gulasch haben würden. Ich freute mich
schon wieder auf das nächste Gulasch und krieg jetzt beim schreiben dieses Berichts auch schon wieder Hunger.
Christian entschied sich nach dem Kuchen noch für einen Klosterkrapfen mit Vanille und dann ging es knapp vor 13:00 Uhr
auch schon wieder los.
Bevor wir unsere zweite Etappe begannen, mussten natürlich noch zwei wichtige Fotos gemacht werden. Zum einen die obligatorische Front-Ansicht von der Kirche Maria Schutz, wobei ich natürlich gegen die Sonne fotografierte.
Abbildung 8: Die Kirche Maria Schutz bei unserem Aufbruch in Richtung Schanz-Kapelle
Wenn man sich dann umdrehte, hatte man den Blick auf den Schneeberg, den Kreuzberg und die markante S6-Brücke über Schottwien. Das musste natürlich auch festgehalten werden.
Abbildung 9: Der Blick auf den Schneeberg von der Aussichtsplattform vor der Kirche in Maria Schutz
Davor sieht man einen Teil vom Kreuzberg und der S6-Brücke über Schottwien
Für diese zwei Anblicke wurde eigens eine kleine Aussichtsplattform gegenüber der Kirche errichtet. Wie man auf dem letzten Foto sieht
haben sich im Laufe des Vormittags einige Wolken gesammelt. Aber sie hatten meist keine Chance gegen die Sonne und Regenwolken waren schon
gar nicht in Sicht.
Wir machten uns also auf in Richtung Schanz-Kapelle, wobei wir zunächst noch ein Stück entlang der Straße nach Schottwien gingen. Wir überquerten
sie aber bald und zweigten oberhalb von ihr nach rechts ab. Zunächst gingen wir noch auf einem asphaltierten Weg, wo es nur so von
Ameisen wimmelte. Wir sahen, dass da vom Waldrand herab ein Ameisenhügel abgestürzt war. Auf diesem Weg konnte man auch noch in die
Gärten von einigen Häusern reinschauen, bis dann der Waldweg begann. Es war übrigens der selbe Weg, der auch zum Kummerbauerstadl hinauf
führte.
Nachdem dieser Weg leicht hinauf führte und ich aber wusste, dass wir noch durch eine Graben durch mussten bevor es wirklich bergauf ging,
dachte ich schon, wir wären falsch. Schließlich kamen wir auch zu einem kleinen Holzpavillon, von dem ich in Erinnerung hatte, dass er
vollständig im Wald stand. Allerdings war die rechte Seite oberhalb unseres Weges an dieser Stelle bereits abgeholzt und wir
sahen schon wieder die mächtige Befestigung dieser ominösen Straße, die wir schon vor Maria Schutz einmal überquerten. Auf der anderen
Seite des Pavillons, auf der man eine schöne Aussicht über den Graben haben hätte können, war allerdings noch Wald.
Wir folgten weiter dem Weg und wir kamen schließlich wieder zu dieser Straße. Sie wies sogar einen Schranken auf, worauf ich die
Vermutung äußerte, dass hier eigens für Maria Schutz eine Umfahrung gebaut worden war. Ich erinnerte mich noch, dass ich bei meiner letzten Wanderung, bei der
ich von der Schanz-Kapelle hinunter nach Maria Schutz marschierte, direkt
auf die Straße von Schottwien hinauf nach Maria Schutz kam. Dabei sah ich wie Schotter an einer Stelle im Graben eingelagert wurde.
Daher nahm ich an, dass weiterhin der Aushub vom Bau des
Semmering-Basistunnels hier eingelagert wurde.
Um Maria Schutz aber nicht mit dem LKW-Verkehr zu belasten, wurde wahrscheinlich diese Umfahrung gebaut. (Auf der verlinkten Wikipedia-Seite
wird im Abschnitt Tunnelabschnitt Gloggnitz sogar auf diese Straße Bezug genommen: Zum Abtransport des Ausbruchmaterials am
Zwischenangriff dient die „temporäre Erschließungsstraße Maria Schutz“;)
Nachdem sich dieses Rätsel für uns gelöst hatte, klärte sich auch gleich die nächste Frage. Wir waren nämlich nicht falsch gegangen. An dieser
Stelle gab es wieder jede Menge Schilder. Eines zeigte uns den Weg nach oben in Richtung Kummerbauerstadl, ein anderes den Weg nach unten
zur Schanz-Kapelle. Wir folgten daher kurz der Straße, die nach unten führte und bogen dann wieder
nach rechts weg hinauf in den Wald. Durch den Wald konnte man hin und wieder Baumaschinen sehen, und wir vermuteten, dass hier
auch der Aushub vom Semmering-Basistunnel eingelagert wurde.
In der Zwischenzeit kam die Sonne wieder stärker raus und da es bergauf ging wurde uns schön langsam warm. Wir sahen, dass in diesem
Wald jede Menge Holz rausgeschnitten und neben dem Weg aufgeschlichtet worden war. Schließlich kamen wir bei der Abzweigung vorbei, auf
der ich im Jahr 2012 bei meiner letzten Wanderung von der Schanz-Kapelle hinunter nach Maria Schutz gegangen war. Diese führte hinunter
auf die Straße und sparte damit den gesamten Bogen, den wir am Berg entlang gewandert waren, aus. Somit war dies ein Abschneider, den
ich damals gegangen war, bei dem man aber in Kauf nehmen muss, dass man länger auf der Straße geht.
Danach wurde es richtig steil. Und das auch noch länger, als ich es in Erinnerung hatte. Der steile Waldweg führte weg vom gemütlichen Güterweg
und wir gingen bald stumm hintereinander her. Bald drängte sich mir der Gedanke auf, dass wir noch nicht den höchsten Punkt
unserer Wanderung überschritten hatten. Den hatten wir an einer Stelle kurz nach dem Sporthotel am Semmering vermutet. Aber jetzt kamen
wir ganz schön ins Schwitzen, um all die Höhenmeter wieder gut zu machen, die wir nach Maria Schutz hinunter gegangen waren.
Die Erlösung kam erst kurz vor der Schanz-Kapelle, wo sich Christian dann etwas nach 14:00 Uhr auch mal hinsetzen musste.
Abbildung 10: Die Schanz-Kapelle und ein etwas erschöpfter Christian.
Die Sonnenbrille lag schon dort.
Interessant ist, dass die Schanz-Kapelle anscheinend komplett renoviert wurde. Bei meiner Wanderung aus dem Jahr 2012 kann man sehen, dass die Kapelle schon etwas mitgenommen war. Außerdem befand sich gegenüber von der Schanz-Kapelle nach wie vor eine schöne Holzbank mit einem Tisch. Für diese Stelle hatte ich eine Rast eingeplant und die hatten wir uns nach diesem Anstieg auch verdient.
Für diese Rast hatte ich auch extra 2 Elektrolyt-Getränke den
Berg herauf mitgeschleppt. Ohne Sitzgelegenheit wäre diese Pause jetzt nicht so schön ausgefallen, so dachte ich bei mir:
"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!"
Hier erfuhr ich von Christian, dass am nächsten Tag der Vienna City Marathon stattfinden würde. Das war an mir spurlos vorübergegangen.
Daraus kann man sehen, dass ich wirklich ein passionierter Läufer bin! Außerdem erfuhr ich von Christian, dass er einmal die komplette Wiener
Marathonstrecke zu Fuß abgegangen ist.
Wir plauderten über einige Sachen, aber irgendwie kamen wir auch auf folgenden Witz:
Wie heißt der braune Bär in Nordamerika? Grizzlybär.
Wie heißt der weiße Bär am Nordpol? Eisbär.
Wie heißt der Bär, der fliegen kann?
Hubschrau-Bär
Ja, ein Klassiker. Natürlich hatte ich den auch meiner Tochter erzählt und sie erzählte ihn dann auch in der Schule weiter.
Dabei wurde dann aus dem Hubschrau-Bär der Helicopt-Bär, und das fand ich großartig.
Leider mussten wir nach der Rast feststellen, dass es keinen Mistkübel mehr bei der Schanz-Kapelle gab. Daher nahmen wir unseren Mist
natürlich mit und hielten Ausschau nach der nächsten Entsorgungsmöglichkeit.
Nur fürs Protokoll: Aus meiner noch nicht ganz fertigen Höhenanalyse kann man sehen, dass die
Schanz-Kapelle ganz knapp NICHT der höchste Punkt
unserer Wanderung war.
Um 14:45 Uhr brachen wir auf. Zunächst ging es auf einem Güterweg gemütlich bergab. Später endete dieser Güterweg dann in eine
wenig befahrenen Asphaltstraße, die wir entlangspazierten. Hier fanden sich einige Bauernhäuser, auf denen stand, dass hier die
Milch zu Hause ist. Wenn ich mich nicht täusche, gingen wir auch am Hartlhof vorbei, was nicht zu verwechseln war, mit dem einen oder
anderen Hartlhaus, auf welches wir erst später im Ortskern von Schlagl treffen würden.
Auf dieser Asphaltstraße waren auch Abzweigungen auf Wanderwege auf und rund um
den Otter. Auch diese Wandermöglichkeiten wären mal sehr
interessant. Mal schauen, ob ich diese Wanderwege mal in eine Route mit Ali und Christian einbauen kann. Aber eigentlich waren uns an
diesem Tag mehr Wanderungen eingefallen, als wir realistischerweise in den nächsten Jahren erwandern könnten. (Ich sollte mal eine Liste machen!)
Den ersten Mistkübel trafen wir dann übrigens gegenüber vom ehemaligen Wirtshaus Westermayer. Dort war auch die stark befahrene Straße,
die Gloggnitz mit
Otterthal verbindet, also schauten wir, dass wir hier
schnell wegkamen. Wir bogen auf die Straße in Richtung Raach ein, wo
wir auch die erste Hartl-Haus-Baustelle des Tages antrafen. (Dieser Wanderbericht wird gesponsert von Hartl-Haus!) Dass es sich um ein
Hartl-Haus handeln würde, wurde uns schon durch einen Pfeil zur Hartl-Haus-Baustelle auf der Straße nach Otterthal angekündigt.
Da ich aber nicht entlang der Straße nach Raach wandern wollte, bogen wir gleich wieder nach links ein, wo eine Gasse hinter den Wald auf eine
Lichtung führte. Diese eröffnete uns einen wunderschönen Panoramablick auf Rax
und Schneeberg.
Abbildung 11: Der Panorama-Ausblick auf Rax und Schneeberg hinter Schlagl
Ich war so stolz darauf, dass ich diesen Weg kannte, da wir nur ein paar hundert Meter brauchten, um von der stark befahrenen Straße
zu diesem herrlichen und vor allem ruhigen Aussichtspunkt zu gelangen. Auf der Wiese genossen auch andere die Ruhe, das schöne Wetter und
die schöne Gegend. Da am Waldrand einige Bankerl frei zur Verfügung standen, setzten wir uns auch für ein paar Minuten hin.
Danach ging es durch den Wald in Richtung Raach. Hier konnte man auch nochmal einen Blick auf den Otter und zurück auf den Sonnwendstein
erhaschen.
Abbildung 12: Knapp vor der Ankunft in Raach ein Blick zurück zum Sonnwendstein
Ja den haben wir heute schon von der anderen Seite gesehen!
Ich finde es immer wieder spannend wie viel Wegstrecke man zurücklegen kann, wenn man einfach ein paar Stunden gemütlich spaziert. Den
Sonnwendstein hatten wir in der Früh von der anderen Seite gesehen.
Wir kamen dann gegenüber vom Gemeindeamt in Raach im Hochgebirge an. Da folgten wir der Dorfstraße vorbei an der Kirche hin zum
Gasthof Diewald, wo wir um 15:50 Uhr ankamen.
Eigentlich war mit unserem Eintreffen in Raach unser Tagesziel erreicht. Aber es war ja erst 16:00 Uhr und wir hatten an dem Tag ja noch
bis 19:00 Uhr Sonnenlicht. Also mussten wir bei einem Franzl Bier besprechen, ob wir weitergehen oder ob wir uns von hier abholen
lassen wollten.
Als nächste Wegstrecke machte nur eine Wanderung nach Gloggnitz Sinn, da dort der nächste Bahnhof für Christian wäre. Da kannte
ich allerdings nur die Straße hinunter nach Syhrn und dann die
Straße hinaus nach Enzenreith, von wo man weiter nach Gloggnitz gehen
kann. Die Straße nach Syhrn ist eher wenig befahren und
daher nicht so schlimm. Die Straße danach hinaus nach Enzenreith hätte dann aber schon wesentlich mehr Verkehr aber auch keinen Gehsteig.
Es wäre daher optimal, wenn wir
einen Waldweg finden würden, der zum einen den Weg etwas abkürzt und uns zum anderen die Straße erspart. Leider fanden wir auf
unseren Handys keinen entsprechenden Weg.
Wir entschlossen uns trotzdem diese Abschnitt weiter zu gehen, wobei wir stark auf das Prinzip Hoffnung setzten. Nämlich die Hoffnung,
dass wir unterwegs den richtigen Abschneider-Weg finden würden. Um 17:17 Uhr ging es los.
Die Straße nach Syhrn begann gleich neben dem Eingang zum Gasthof und es ging von Anfang an nur bergab. Es war
also recht angenehm einfach auf einer selten befahrenen Straße bergab zu latschen. Da kamen wir dann auch gleich am zweiten
Hartl-Haus des Tages vorbei. Dabei dürfte es sich im Gegensatz zum anderen um einen Bungalow gehandelt haben. (Bei beiden Hartl-Haus-Baustellen
sahen wir nur die Kellerdecke bzw. die Bodenplatte, auf der das Hartl-Haus drauf kam. So ergab sich diese Einschätzung.)
Wir waren also auf der Suche nach einer gelben Tafel, die uns nach links von der Straße weg einen Weg nach Gloggnitz oder Enzenreith weisen würde.
Doch zunächst fanden wir nach Verlassen von Raach diesen wunderschön blühenden Baum.
Abbildung 13: Auf der Straße von Raach hinunter nach Syhrn ein wunderschön blühender Baum
Als wir über den Baum sprachen, fragten wir uns natürlich auch wieder einmal, welcher Baum jetzt Ende April so schön blüht.
Christian meinte, dass ihm sein Vater als Kind oft erklärte, wie man die Bäume erkennen kann. Aber damals interessierte es ihn nicht,
und jetzt würde er die Baumarten gerne feststellen können. Mir ging es ähnlich.
Wenig später eröffnete sich auf der anderen Seite der Straße der Blick auf die Burg
Kranichberg. Meist sehe ich diese Burg von oben, wenn man durch Friedersdorf fährt. (Von dieser Ortschaft kann man rechts oben im
Bild zwei Häuser, eins mit schwarzem, eins mit rotem Dach sehen.)
Abbildung 14: Auf der Straße von Raach hinunter nach Syhrn kann man auch Burg Kranichberg sehen.
Und dann traf das ein, was wir uns erhofft hatten. Christian fand einen Wanderwegweiser. Es war allerdings kein gelbes Schild, sondern
noch eine alte weiße Tafel, die uns wieder auf mehrere Wegfarben hinwies. Wichtig für uns war aber, dass es sogar ein Wegweiser zum
Bahnhof Gloggnitz war und dass er uns von der Straße wegführte. Besser gehts nicht!
Dabei ging es auf diesem Sonnleiten-Weg zunächst einmal auf einem Güterweg wieder ein Stückchen bergauf durch den Wald bis wir dann
an eine Lichtung kamen. Dort sahen wir ein Bankerl, das sogar ein Extra-Bankerl für die Füße hatte. Von hier aus konnte man schön ins
Schwarzatal hinunter sehen. Ab dann führte der Weg bergab zu einem Bauernhof, wo uns bereits ein etwas älterer Hund begrüßte.
Vor dem Hof machte der Weg dann kehrt, führte kurz in die Gegenrichtung bergab bis wir dann ein gelbes Schild sahen, wo wir
dann unter dem Bauernhof wieder in Richtung Gloggnitz weitergingen. Dort kamen wir dann wieder in den Wald, wo folgendes
Bild entstand.
Abbildung 15: Wanderinformatiker im Robin-Hood-Gedächtnis-Wald
Der Weg erinnerte mich an eine Aussage von Armin Assinger
bei einer Riesentorlaufübertragung: "A kurzer Schwanzler und daunn gehts eini in
die Schmoizleid'n!" Und das traf auf den Weg zu. Vorher hatten wir diese kurze S-Kurve zu gehen und nach diesem Bild, wo der Weg noch
etwas bergauf führte, ging es steil bergab.
Wir sahen zwischen den Bäumen hindurch immer wieder die S6 und ihre Brücke über die Straße von Syhrn nach Enzenreith. Da waren wir noch
viel höher als die Brücke. Durch das starke Gefälle kehrte sich das aber in kurzer Zeit um. Der Waldweg kam auf einer Seitenstraße zur
S6 heraus und dem folgten wir nach rechts, bis wir unter der Brücke durchgehen konnten.
Danach sahen wir den Gasthof zum Schrammelteich, in dem der Film
der Knochenmann mit
Josef Hader
gedreht worden war. Unser asphaltierter Weg führte uns parallel zur Straße nach Enzenreith direkt zum Gasthof Leinfellner, wo wir
kurz nach 18:30 Uhr ankamen.
Von da an gingen wir nur mehr entlang von Straßen den möglichst direkten Weg zum Bahnhof nach Gloggnitz, wo wir kurz vor 19:00 Uhr ankamen
und somit unsere Wanderung beendeten.
Ort | Zeit | Dauer Abschnitt |
km Abschnitt |
km/h Abschnitt |
Dauer Gesamt |
km Gesamt |
km/h Gesamt |
Bahnhof Semmering 985 m |
09:06 | - | - | - | - | - | - |
Semmering Passhöhe 1075 m |
09:34 | 28 m | 1,28 | 2,74 | 28 m | 1,28 | 2,74 |
Maria Schutz 858 m |
11:20 | 1 h 46 m | 4,76 | 2,69 | 2 h 14 m | 6,04 | 2,70 |
Maria Schutz 858 m |
12:57 | - | - | - | 2 h 14 m | 6,04 | 2,70 |
Schanz-Kapelle 1072 m |
14:05 | 1 h 08 m | 3,28 | 2,90 | 3 h 22 m | 9,32 | 2,77 |
Schanz-Kapelle 1072 m |
14:45 | - | - | - | 3 h 22 m | 9,32 | 2,77 |
Schlagl 892 m |
15:25 | 40 m | 2,18 | 3,27 | 4 h 02 m | 11,50 | 2,85 |
Raach im Hochgebirge 920 m |
15:50 | 25 m | 1,28 | 3,08 | 4 h 27 m | 12,78 | 2,87 |
Raach im Hochgebirge 920 m |
17:17 | - | - | - | 4 h 27 m | 12,78 | 2,87 |
Enzenreith (Leinfellner) 578 m |
18:35 | 1 h 18 m | 4,24 | 3,26 | 5 h 45 m | 17,02 | 2,96 |
Bahnhof Gloggnitz 557 m |
18:57 | 22 m | 1,36 | 3,70 | 6 h 07 m | 18,38 | 3,00 |
Ort | Zeit | Dauer Abschnitt |
km Abschnitt |
km/h Abschnitt |
Dauer Gesamt |
km Gesamt |
km/h Gesamt |
Bahnhof Semmering 985 m |
09:06 | - | - | - | - | - | - |
Semmering Passhöhe 1075 m |
09:34 | 28 m | 1,28 | 2,75 | 28 m | 1,28 | 2,75 |
Maria Schutz 858 m |
11:20 | 1 h 46 m | 4,79 | 2,71 | 2 h 14 m | 6,08 | 2,72 |
Maria Schutz 858 m |
12:57 | - | - | - | 2 h 14 m | 6,08 | 2,72 |
Schanz-Kapelle 1072 m |
14:05 | 1 h 08 m | 3,31 | 2,92 | 3 h 22 m | 9,39 | 2,79 |
Schanz-Kapelle 1072 m |
14:45 | - | - | - | 3 h 22 m | 9,39 | 2,79 |
Schlagl 892 m |
15:25 | 40 m | 2,19 | 3,29 | 4 h 02 m | 11,58 | 2,87 |
Raach im Hochgebirge 920 m |
15:50 | 25 m | 1,28 | 3,08 | 4 h 27 m | 12,86 | 2,89 |
Raach im Hochgebirge 920 m |
17:17 | - | - | - | 4 h 27 m | 12,86 | 2,89 |
Enzenreith (Leinfellner) 578 m |
18:35 | 1 h 18 m | 4,27 | 3,29 | 5 h 45 m | 17,14 | 2,98 |
Bahnhof Gloggnitz 557 m |
18:57 | 22 m | 1,36 | 3,70 | 6 h 07 m | 18,49 | 3,02 |
Bei Wanderungen im Frühjahr sind die Wetterverhältnisse meist ein Griff in die Wundertüte.
Es kann bis ins Tal schneien aber auch schon ungewöhnlich heiß sein. Wir hatten an diesem Tag wirklich
Glück mit dem Wetter. Es wäre sogar ein Ausflug in höhere Regionen möglich gewesen.
Ich bin froh, dass wir wieder einmal eine Runde in der Nähe des Sonnwendsteins gemacht haben, zumal sich
die Gegend seit meiner letzten Wanderung hier schon wieder ordentlich geändert hat.
Was mich besonders gefreut hat, war, dass wir nicht nur das eigentliche Ziel der Wanderung - nämlich die Ankunft in Raach - geschafft haben,
sondern
auch noch bis zum Bahnhof nach Gloggnitz gegangen sind. Dabei haben wir auch noch einen für mich neuen Wanderweg entdeckt, über den ich
schon einmal mit meinem Schwager gesprochen hatte. (Er will aber den Weg mit mir bergauf von Enzenreith zur Raach gehen. Da werden wir
wohl ins Schwitzen kommen!)